Inklusion umgekehrt

Im hessischen Rüdesheim öffnet sich eine Förderschule auch für Kinder ohne Förderbedarf

  • Von Anke Sauter, epd
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Vincenzschule in Rüdesheim-Aulhausen, wo bislang nur Schüler mit Behinderung lernten, wird mit Beginn des neuen Schuljahres auch von Erstklässlern ohne Förderbedarf besucht. Schulen, die diesen Weg der Inklusion gehen, gibt es bislang kaum.

Rüdesheim. Wenn Alice Doberschütz durch die Gänge ihres Schulhauses geht, kommt sie oft nur langsam voran. »Hallo, wie geht es dir?«, fragt eine Schülerin die Rektorin. Ein Junge streichelt ihren Arm und wünscht einen guten Morgen. »Gehst du zum Schulkiosk? Was kaufst du dir?«, fragt Doberschütz einen anderen, der gerade um die Ecke biegt. Mehr als 300 Jungen und Mädchen besuchen die Vincenzschule Aulhausen, und Doberschütz kennt sie alle mit Namen. Viele der Kinder wohnen auch hier, manche müssen rund um die Uhr gepflegt werden.

Bislang gab es unter dem Dach des St. Vincenzstifts in Rüdesheim-Aulhausen drei Schularten: Die größte mit mehr als 200 Schülern ist die Schule für Praktisch Bildbare. Die Schülerschaft reicht von geistig Behinderten, die irgendwann vielleicht den Wechsel zur Schule für Lernhilfe schaffen, bis hin zu Schwerstmehrfachbehinderten. Wesentlich kleiner sind die Schule für Lernhilfe und die Schule für Erziehungs...


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