»Erst anpacken, dann mitreden«

Der Parlamentsabgeordnete Jan de Wit über die Politik der Sozialistischen Partei, die in Umfragen auf Platz drei liegt

Jan de Wit (67), Sozialanwalt aus Heerlen im Südosten der Niederlande, ist Gründungsmitglied der Sozialistischen Partei, die im Oktober 1972 aus einer maoistischen Abspaltung der Kommunistischen Partei entstand. Zehn Jahre später zog er als erster SP-Vertreter in den Stadtrat von Heerlen ein. 1995 übernahm er diese Pionierrolle im Senat; seit 1998 sitzt er für die »Socialistische Partij«, in den jüngsten Umfragen die Nr. 3 im Land, im Parlament. Für »nd« befragte ihn Tobias Müller.

nd: Die SP steht vor dem besten Ergebnis ihrer Geschichte. Wie kommt das?
de Wit: Zum einen sind wir glaubwürdig. Wir stehen nah bei den Menschen, das ist essenziell. Wir sitzen seit jeher oft in Nachbarschaftskomitees, sind an Tür-zu-Tür-Aktionen beteiligt - gegen Mieterhöhungen, für Arbeitsrechte, bei ökologischen Themen. Die Menschen wissen, dass wir nicht nur reden, sondern auch handeln. Hinzu kommt unser Spitzenkandidat Emile Roemer. Er hat das Charisma, das Menschen anspricht.

Auch in der »großen Politik« trifft die SP den Nerv der Zeit. Sie selber waren Vorsitzender einer Parlamentskommission, die die Behandlung der Finanzkrise durch die Regierung in Den Haag untersuchte. Was war dort die Essenz?
Die Mitglieder kamen natürlich aus verschiedenen Parteien, die alle ihre eigenen Analyse der Krise haben. Trotzdem bestätigten die beiden Berichte einstimmig, was wir schon lange sagen - dass Märkte und Finanzinstitutionen wegen der D...


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