Einzigartiges Wohnprojekt für Roma

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(nd/epd). Ein europaweit einmaliges Wohnprojekt für Roma ist am Freitag in Berlin eingeweiht worden. In 137 Wohnungen können dort künftig rund 400 aus Rumänien stammende Roma in sanierten und bezahlbaren Wohnungen leben. Außerdem gibt es in dem Gebäudekomplex Kinderbetreuung, Mieterberatung und zahlreiche weitere soziale und künstlerische Angebote, etwa der Caritas. Realisiert wurde das »Arnold-Fortuin-Haus« im Stadtteil Neukölln von der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft, die zur katholischen Kirche gehört.

»Hier hat ein privates Unternehmen Maßstäbe gesetzt, an denen sich auch der Berliner Senat messen lassen muss«, erklärte Bettina Jarasch, Landesvorsitzende der Grünen. Wer die Diskriminierung von Roma bekämpfen wolle, müsse es mit ihren Menschen- und Bürgerrechten ernst meinen. Das sei die politische Lehre aus dem außergewöhnlichen Engagement von Projektleiter Benjamin Marx, lobte Jarasch. »Eine Strategie gegen Missbrauch von Rechten und Menschen sucht man im Roma-Strategiepapier des Senats vergebens«, sagt sie.

Berlins Erzbischof Rainer Maria Kardinal kritisierte, dass sich Berlin auch heute noch schwer damit tue, Roma und Sinti wie allen anderen zu begegnen.

In den Wohnkomplex in der Harzer Straße habe sich noch vor kurzem keiner mehr reingetraut. »Er war im wahrsten Sinne des Wortes Müllhalde für all das und für diejenigen, die man los werden wollte«, sagte Woelki. Behörden hätten zwar die Not gesehen, aber konkrete Taten ließen auf sich warten. »Ausgrenzung und schlechte Wohnverhältnisse waren an der Tagesordnung«, sagte der Berliner Erzbischof.

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