Gefangen im eigenen Netz

Super-Gau für computeraffine Piratenpartei: Programmierer distanzieren sich

Die Entwickler des Beteiligungs-Tools LiquidFeedback distanzieren sich von der Nutzung ihrer Software durch die Piratenpartei. Deren Abstimmungen per Computer würden in der heutigen Form demokratischen Grundsätzen nicht genügen.

Sie haben das Softwaretool LiquidFeedback entwickelt, einen Meilenstein in Sachen politischer Entscheidungsfindung über vernetzte Computer. Sie stammen aus dem Umfeld der deutschen Piratenpartei - und gehen jetzt auf Abstand: Die Pioniere des Vereins Public Software Group. »LiquidFeedback-Entwickler distanzieren sich vom Einsatz ihrer Software in der Piratenpartei«, ist eine Mitteilung des Vorstandes überschrieben, die vorgestern auf der Webseite des Vereins veröffentlicht wurde.

Letztlich werfen die Programmierer den Parteipiraten vor, LQFB in einer Form zu nutzen, die demokratischen Grundsätzen nicht genüge. Die Partei ignoriert demnach, dass eine verdeckte Stimmabgabe und eine Überprüfbarkeit des Wahlverfahrens nicht gleichzeitig möglich seien.

Das Problem ist nicht neu: Selbst bei einer Abstimmung an Wahlcomputern, wie sie zeitweilig auch in deutschen Wahllokalen standen, ist für niemanden nachvollziehbar, ob die abgegeben...


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