Auf dem Fahrrad durch Paris

Das anfänglich von Zweifeln begleitete Leihsystem Vélib’ hat sich nach fünf Jahren in Frankreichs Hauptstadt etabliert

  • Andrea Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Fahrradfahren in Paris? Noch vor wenigen Jahren kam das einem Selbstmordversuch gleich. Inzwischen gehören die Radfahrer fast schon zum Stadtbild. Dem Leihsystem Vélib’ sei Dank.

Der Pariser Bürgermeister Bertrand Delanoë ist stolz. 652 Kilometer Fahrradwege seien in seiner Amtszeit seit 2001 geschaffen worden. Doch anfänglich wurden diese kaum genutzt. Es habe den Sozialisten viel Mut gekostet, in Paris das Fahrradleihsystem Vélib’ zu gründen, das in diesem Sommer sein erstes kleines Jubiläum feierte. Doch: »Ich hatte nicht erwartet, dass wir schon nach fünf Jahren eine solche Bilanz ziehen können. Vélib’ ist ein Gesellschaftsphänomen«, sagt Delanoë.

Das Leihsystem zählt inzwischen 224 000 Jahresabonnenten. Etwa 110 000 Fahrten werden täglich damit zurückgelegt. In keiner anderen Stadt der Welt stehen so viele Fahrräder zur Verfügung: Fast 24 000 von ihnen sind über 1750 Stationen verteilt. In vier Ateliers werden sie repariert und getestet. Ein Lastkahn auf der Seine sammelt kaputte Räder ein.

Der Preis für die Benutzung bleibt sehr günstig. Eine Tageskarte kostet mit 1,70 Euro nicht mehr als ein Metr...


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