Amor und die Folgen

Drei Monteverdi-Opern an der Komischen Oper Berlin

  • Roberto Becker
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Zwölf Stunden Monteverdi am Stück bleiben die Ausnahme für den Auftakt. Fürs Repertoire geht das nicht. Auch, wenn ausführliche Pausen eingeplant waren, ist so eine Marathon-Veranstaltung, wie sie Barrie Kosky in der Komischen Oper Berlin an den Anfang seiner Intendanz gesetzt hat, nicht wiederholbar. Es bleibt ein singulärer Kraftakt für ein neugieriges Publikum, das Nehmerqualitäten haben muss und Wagner-Sitzfleisch. Mit dem Kraftakt aber verbindet sich ein Signal: Seht her, es lohnt sich, zu kommen!

Intendant Kosky trat auch als Regisseur und Entertainer an, was bei ihm ungefähr dasselbe ist. Er nahm unter der Überschrift »3 Opern, 12 Stunden, 1 Spektakel« mit Claudio Monteverdis »Orpheus« (1607), »Odysseus« (1640) und »Poppea« (1642) die Anfänge des Genres ins Visier und holte sie in die Gegenwart seiner Bühnenwelt. Dazu gehört das dionysische Gejohle einer halb oder völlig nackten, zwischen den Geschlechtern changierenden Hilf...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.