200 Jahre alte Buche bleibt

Die Sorge um eine über 200 Jahre alte Rotbuche (Fagus sylvatica) ließ Mahlsdorfer Bürger nicht ruhen. Nachbarn des Grundstücks Summter Straße 202 war zu Ohren gekommen, dass dieser Laubbaum wegen geplanter Bebauung gefällt werden sollte. Dr. Lothar Staeck, Biologie-Professor an der TU und Anwohner-Sprecher, informierte das ND: »Wir haben erfahren, dass auf dem Privatgrundstück ein Bungalow gebaut werden soll. Angeblich hat diese Buche einen lebensbedrohenden Schaden und darf deshalb gefällt werden.« Als Anwohner sehe man das anders und denke, dass der Baum erhalten bleiben soll. Die Rotbuche, laut Naturschützer »unser wichtigster Laubbaum«, stehe 5,70 Meter von der hinteren Grundstücksgrenze entfernt, so dass ein Haus auch errichtet werden könne, ohne dass dieser Baum entfernt werden müsse. Das zuständige Natur- und Umweltamt Marzahn-Hellersdorf gab auf Anfrage gestern erst einmal Entwarnung: »Uns liegt kein Bauantrag vor, nur ein Antrag auf Fällung von zwei Bäumen auf diesem Grundstück. Besagte Rotbuche ist davon nicht betroffen.« Falls ein Bauantrag eintreffe, müsse neu entschieden werden. Aber Baurecht gehe nun einmal - so das Gesetz - vor Naturschutzrecht. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) will auf jeden Fall eine schriftliche Zusage des Natur- und Umweltamtes, dass diese Rotbuche nicht gefällt wird. Ein Sprecher: »Wir werden den Anwohnern empfehlen, einen Antrag zu stellen, diesen Baum als Naturdenkmal auszuweisen.« Naturdenkmale sind im Landschaftsgesetz definiert als »Einzelschöpfungen der Natur, deren besonderer Schutz aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder erdgeschichtlichen Gründen oder wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit erforderlich ist«. Laut Senatsverwaltung für Stadtentwicklung existieren derzeit 682 solche Naturdenkmale in Berlin. Das vermutlich älteste sei eine über 800-jährige Traubeneiche, die »Dicke Marie« am Schlosspark Tegel. Buchen können nach Auskunft der Naturschützer über 400 Jahre alt werden, die Kronen 100 bis 750 Quadratmeter groß. Über die Blätter würden etwa fünf Kilogramm Sauerstoff produziert sowie gle...