Hirschgarten, ein kleiner Ortsteil zwischen Alt-Köpenick und Friedrichshagen, wird für Besucher und Bewohner attraktiver. Dazu tragen vor allem die umfangreichen Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten der gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft »Berliner Bär« bei, die hier rund 800 Wohnungen bewirtschaftet. Jüngstes Beispiel ist das neue Service-Center für Mieter in der Stillerzeile 123.
Ein ehemaliger Ladenkomplex, der seit 1995 fast vollständig leer stand und den die Genossenschaft 2001 vom Bundesvermögensamt erworben hatte, wurde komplett umgebaut. Das heruntergekommene Gebäude verwandelte sich in eine Laden- und Bürozeile mit Kaufhalle, Friseur und Lottoannahme. Auch das neue Mieterservice-Center für die Bewohner der Genossenschaftssiedlung fand hier eine Heimstatt. Zu dem Vorzeigeprojekt gehört die Begegnungsstätte »Bärentreff«, wo es zum Beispiel Sprachkurse, Gymnastik oder Kulturveranstaltungen gibt. Der Raum kann für Feiern gemietet werden. Auch eine modern eingerichtete Gästewohnung steht zur Verfügung. Das alles trägt dazu bei, dass es bei der Wohnungsgenossenschaft in Hirschgarten faktisch keinen Leerstand gibt.
Südlich des Fürstenwalder Dammes, der Hirschgarten in zwei Teile trennt, wartet ein in Berlin einzigartiges Projekt auf. Das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk eröffnete hier sein Haus »Lebensraum Ahornweg« für junge Menschen mit Autismus. In einer mit Lottomitteln aufwändig umgebauten Villa direkt an der Müggelspree gewöhnen sich bereits sechs von dieser seltenen Krankheit Betroffene an ein eigenständiges Leben.
Ein weiteres soziales Projekt, das in der Nähe des S-Bahnhofes Hirschgarten geplant ist, findet dagegen weniger Zustimmung. Das Ostdeutsche Blindenzentrum gGmbH will hier an der Straße hinter dem Kurpark anstelle eines alten Plattenbaus einen umfangreichen Neubau setzen, der einmal bis zu 25000 Übernachtungen jährlich ermöglichen soll. Außerdem beabsichtigt der Blinden- und Sehschwachenverband, in dem neuen Gebäudekomplex sämtliche Büros unterzubringen. Anlieger befürchten, dass es nun mit ihrer Ruhe vorbei ist, in der Bauphase sowieso, aber auch danach. Durch die unbefestigte Straße, so die Besorgnis, die auch die einzige Zufahrt zur Gartensiedlung »Erpetal« ist und die von vielen Kindern auf ihrem Weg zur Schule benutzt wird, würde dann ein unzumutbarer Verkehr rollen. Die Grüne Liga reichte Klage gegen die Unverhältnismäßigkeit des Neubaus ein und wies auf die Gefahren für das hiesige Landschaftsschutzgebiet hin.
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