Wenn STEINE

reden könnten... Mahnmal

„Die Magdeburger Arbeit steht fertig im Atelier“, informiert Ernst Barlach am 23. Oktober 1929 seinen Freund Reinhard Piper. Zugleich muß er jedoch mitteilen: „Die politisch rechts fundamentierten und approbierten Kreise fangen allmählich an, Ärgernis an mir zunehmen.“

Trotzdem, zum Totensonntag 1929 ist sein Ehrenmal, das „verantwortungsreichste und größte Stück meines Lebens“, wie Barlach es nannte, im Magdeburger Dom aufgestellt. Die zum Gottesdienst erscheinenden Gemeindemitglieder und Kunstfreunde sind erschüttert: Sechs stumme Gestalten in übernatürlicher Größe um ein Kreuz gedrängt, auf dem die Jahre des Krieges eingeritzt sind – Chronik bitteren Leids. Die Gesichter der Krieger sind von Trauer, Enttäuschung, Entsetzen, Verzweiflung, Wahnsinn, vom Tod gezeichnet. Unverhüllt zeigt Barlach das wahre, grausige Anlitz des Krieges.

Ausschnitt von Barlachs ...


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