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  • KINO AKTUELL: „Der Tangospieler“

Nur ein vages Entsetzen

Geschichtsoberassistent Dallow spielte aushilfsweise im Kabarett einen Tango auf dem Piano und bekam dafür fast zwei Jahre Knast. Der Liedtext wurde als staatsgefährdend empfunden. Wieder frei^ gibt es für ihn fortan weder Uni noch Klavier – Dallow, der nie ein Widerständler sein wollte und in seiner Verurteilung sehr zu Recht ein Mißverständnis sieht, verlangt nur seine Ruhe. Andererseits ist er nicht interessiert an solchen Lebenswegen, wie denen um ihn herum, die alle nur auf eines hinauslaufen – die stille, möglichst bequeme Einordnung. Aber der Staat will die Leute mit Haut und Haaren.

Roland Graf ging ein künstlerisches Wagnis ein, als er sich an die Verfilmung von Christoph Heins Erzählung „Der Tangospieler“ machte. Kunstvoll und kristallklar war darin die DDR vor der Wende beschrieben: ein Zustand, eine abgeschiedene Welt ohne Bewegung.

Eine im Buch nicht wahrnehmbare Milde liegt über de...


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