»Come In« schloss die Türen
Volkssolidarität weicht ins Theater Karlshorst aus
2003 begann in Adlershof ernüchternd. Mit dem Ende des alten Jahres kam auch das Ende der einzigen größeren Spielstätte in dem Ortsteil. Das »Come In«, das rund 800 Besuchern Platz bot, schloss seine Pforten, voraussichtlich für immer.
Das Bezirksamt Treptow-Köpenick, dem das ehemalige Kulturhaus des MfS-Wachregimentes unterstand, wollte das Gebäude schon seit längerem loswerden. Offiziell werden finanzielle Gründe geltend gemacht. Angesichts leerer Kassen, so wird argumentiert, könne man sich die enormen Kosten für das »Come In« nicht länger leisten. Daher werde jetzt dringend ein privater Investor gesucht. Hinter vorgehaltener Hand hört man allerdings auch, dass die vom Bezirk und vom Denkmalschutz erteilten Auflagen kaum finanzierbar seien. Dahinter verberge sich die Absicht, das Haus an der Rudower Chaussee zugunsten von lukrativen Neubauten abzureißen, wie etwa der Errichtung eines weiteren Hotels im Bereich des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Adlershof.
Betroffen wären vor allem die bezirkliche Jugendarbeit, die im »Come In« wichtige Projekte verwirklichte, sowie viele ältere Bürger von Adlershof. Für sie bedeute der Verlust des Hauses einen einschneidenden kulturellen Verlust, schätzt Lore Linke, Vorsitzende der Volkssolidarität in Treptow-Köpenick, ein. Allein die hier von ihrem Verband organisierten Veranstaltungen, wie zum Beispiel Konzerte, Auftritte internationaler Ensembles zum Frauentag, zu Frühlingsfesten und ähnlichen Gelegenheiten, wurden im vergangenen Jahr von mehr als 6000 Menschen besucht.
Die Volkssolidarität Treptow-Köpenick hat sich unterdessen nach einem Ersatz für das »Come In« umgesehen und ihn für ihre Veranstaltungen zunächst im Theater Karlshorst gefunden. Am vergangenen Wochenende fanden hier bereits zwei sehr gut besuchte und erfolgreiche Neujahrskonzerte mit dem Polizeiorchester statt, und am 15. März wartet das Moskauer Mädchen-Tanzensemble »Umelitzy« mit einem Feuerwerk farbenprächtiger Tänze auf. Der neue Veranstaltungsort, schätzt Lore Linke ein, sei jetzt auch für die Verbands-Mitglieder aus Köpenick leichter erreichbar.
Informationen: VS-Bezirksgeschäftsstelle Treptow-...
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