Im »Rausch«

Theaterfassung Berlin stellt sich in Mitte vor

  • Anouk Meyer
  • Lesedauer: 2 Min.
Die neue freie Gruppe Theaterfassung Berlin steigt mit ihrer Fassung von Strindbergs bitterböser Komödie »Rausch« in die Offszene ein und beweist mit ihrem Debüt im Theaterhaus Mitte dramaturgisches und schauspielerisches Können.
»Rausch« war in den 20ern ein Publikumserfolg, fand später kaum mehr Beachtung. Eine Herausforderung für Regisseurin Tilma Meyer - zusammen mit Anne Roßner (Bühne) und Friedi Böhm (Kostüme) zuständig für die künstlerische Leitung, Dramaturgie: Frank Sickor. Die Geschichte ins heutige Berlin zu verlegen gelingt. Die Personen fügen sich in die »Spaßgesellschaft« ebenso perfekt ein wie in die fiebrige Boheme der 20er. Mittelpunkt ist Theaterautor Maurice, ein Karrierist. Mit seinem ersten Stück gelingt ihm der Durchbruch. Bei der Feier lernt er Henriette kennen, die Freundin seines besten Freundes. Er verbringt mit ihr eine Nacht im Liebesrausch. Sein altes Leben erscheint ihm plötzlich fade. Mit Henriette will er ein neues. Wie ein Fluch erscheint da die Verantwortung für das Kind, das er mit Freundin Jana hat. Kurze Zeit später ist es tot. Nichts ist wie früher.
Aus dem Kontrast zwischen Realität und Wunschdenken bezieht die eindringliche Inszenierung ihre Aktualität. Die musikalischen Einlagen werden gesungen von Stefan Vens als Maurice Freund sowie Günter Rüdiger als Hausmeister - am Klavier begleitet von Dessislawa Nurewa alias Jana. Dominiert wird das Stück von Florian Knoblich als Maurice, an seiner Seite ebenso überzeugend die spielfreudige Gabriele Grawe als Henriette.


10.-13., 17.-20.8., 20.30 Uhr, Theaterhaus Mitte, Koppenplatz 12, Tel.: 2858932
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