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  • Kultur
  • Das neue Leitungsteam der Deutschen Staatsoper ist fast komplett

Aufbruch zu neuen künstlerischen Ufern?

  • Gunter Gort
  • Lesedauer: 2 Min.

Während der Friedrichstadtpalast und das Metropol-Theater einer Ungewissen Zukunft entgegentorkeln, sind die Würfel für die Deutsche Staatsoper Berlin gefallen. Der Senat hat die Verträge für das neue Leitungsteam, das nun bis auf einen Chef Choreographen komplett ist, bestätigt.

Daniel Barenboim wird seine Geschäfte aber erst mit dem Beginn der Spielzeit 92/93 aufnehmen. Zu einer Anwesenheit von vier Monaten und bis zu 30 Dirigaten hat sich der 48jährige, in Buenos Aires geborene Stardirigent verpflichtet. 250 000 DM zuzüglich 24 000 DM Abendgage soll er erhalten. Da fehlt dann nicht viel bis

zu einer Million. Ein hübsches Sümmchen. Nun, billiger sind Weltstars heute wohl nicht mehr zu haben. Als Intendant stehen ihm Georg Quander, bisher Leiter der Hauptabteilung Musik beim Rias (250 000 DM plus 12 000 Aufwandsentschädigung) und als Verwaltungsdirektor Erich Dünnwald (230 000 DM) zur Seite.

Eine der Bedingungen Barenboims für die Übernahme der künstlerischen Verantwortung an der Deutschen Staatsoper war die Zusage, mit Harry Kupfer, dem Chefregisseur der Komischen Oper, zusammenarbeiten zu können. Harry Kupfer wird also der Lindenoper beratend zur Seite stehen

und jährlich mit Barenboim eine Inszenierung herausbringen.

Während diese Spielzeit noch eine des Übergangs ist, wird das neue Leitüngsteam seine erste Bewährung in der Jubiläumspielzeit 1992/93 zu bestehen haben. Am 7. Dezember 1992 feiert die Staatsoper ihr 250jähriges Bestehen. Die Spielzeit soll dann „Sinn für Tradition und Erneuerungswillen“ verraten. Ob es auch der Start in neue künstlerische Dimensionen wird, bleibt abzuwarten. Bisher war, von interessanten Einzel vorhaben abgesehen, über weiterreichende konzeptionelle Überlegungen nicht viel zu erfahren.

GÜNTER GÖRTZ

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