Schwur »Nie wieder Krieg« bleibt weiter aktuell

Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer in den Lagern der Nazis

  • Peter Liebers und Maren Cronsnest
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

In ehemaligen Konzentrationslagern fanden am Wochenende zahlreiche Veranstaltungen anlässlich des 58. Jahrestages der Befreiung der ehemaligen Häftlinge durch die vorrückenden Truppen der Alliierten der Antihitlerkoalition statt.

Weimar/Berlin (ND-Liebers/Agenturen). Das Lied der Moorsoldaten leitete gestern eine Gedenkveranstaltung des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora auf dem Appellplatz des einstigen KZ Buchenwald auf dem Ettersberg bei Weimar ein. Überlebende aus mehreren Ländern, Vertreter diplomatischer Missionen und Hunderte Gäste gedachten der Opfer der faschistischen Barbarei. Noch immer sei der Schwur von Buchenwald, den Faschismus mit seinen Wurzeln zu vernichten und eine Welt des Friedens und der Freiheit zu errichten, nicht erfüllt, betonte der Präsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora, Bertrand Herz. Gerade die Gegenwart zeige, dass immer noch Kriege geführt würden, um wirtschaftliche Vorherrschaft zu erobern. Der Direktor der Stiftung Buchenwald und Mittelbau-Dora, Professor Volkhard Knigge, erinnerte daran, dass unmittelbar nach der Befreiung des KZ noch über 1000 Menschen an den Folgen der Haft verstorben sind. Das IG-Metall-Vorstandsmitglied Horst Schmidhenner ging scharf mit der neoliberalen Politik ins Gericht, die immer wieder neue Bedingungen für das Aufkommen faschistischer und rassistischer Ideologien schaffe. Am Vormittag war auf dem Gelände des einstigen KZ ein Gedenkstein für die 27000 Frauen und Mädchen aus über 30 Ländern enthüllt worden, die in den 27 Außenlagern des KZ Buchenwald Sklavenarbeit leisten mussten und von denen viele ums Leben kamen. Über 55000 Häftlinge insgesamt überlebten die Torturen des Lagers nicht. Ihnen ist eine Ausstellung mit den ersten Fotos aus dem befreiten KZ in der ehemaligen Desinfektion gewidmet, die am Freitag eröffnet wurde. In der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora bei Nordhausen war am Freitag der Grundstein für ein Lern- und Dokumentationszentrum gelegt worden. Der Bau ist Teil der Neugestaltung der Gedenkstätte und soll bis zum 60.Jahrestag der Befreiung fertiggestellt sein. Etwa 500 Menschen gedachten am Sonntag in der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück bei Fürstenberg/Havel der Opfer der Nazidiktatur. »Wir haben geweint und geschrien, als wir die weißen Busse sahen«, berichtet die Überlebende Anika Bremell aus Göteborg über die Befreiungsaktionsaktion des Schwedischen Roten Kreuzes in den letzten Wochen des Krieges, die dieses Jahr im Mittelpunkt der Gedenkfeier der Befreiung des größten Frauen-KZ stand. 7500 Frauen und Kinder verdanken ihr Leben dieser Hilfsaktion, die auf Bemühen des Vizepräsidenten des Roten Kreuzes, Graf Folke Bernadotte, zu Stande kam. Am 30. April 1945 wurden etwa 3000 kranke Häftlinge durch die Rote Armee befreit, 15000 waren vorher auf die Todesmärsche in Richtung Norden geschickt worden. Unter den russischen Befreiern waren auch Frauen. An sie erinnert eine Ausstellung des Deutsch-Russischen Museums Karlshorst »Mascha, Nina und Katjuscha - Frauen in der Roten Armee von 41 bis 45«, die am Nachmittag in der ehemaligen Schneiderei eröffnet wurde. Auf einer Veranstaltung in Sachsenhausen gedachten Länder-Komitees, der Zentralrat der Juden in Deutschland, der Lesben- und Schwulenverband Deutschlands sowie die Zeugen Jehovas der Opfer. Anschließend fand am zentralen Gedenkort »Station Z« eine ...

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