Ankaras Sündenbock

Aus Diyarbakir berichtet REGINE FÖRSTER

Für den türkischen Staat wie für die Mehrzahl der Massenmedien des Landes gibt es nur einen Hauptschuldigen für die Konflikte im Südosten der Republik: die kurdische Arbeiterpartei PKK. Die 1978 gegründete Partei entstand aus Gruppierungen kurdischer Studenten, die zu der Auffassung gelangten, daß es sich bei Kurdistan nicht um einen Teil der Türkei, des Irak, Irans oder Syriens handelt, sondern um eine mehrfach geteilte Kolonie.

Nachdem der Militärputsch vom September 1980 wie für alle demokratischen Kräfte in der Türkei auch für die junge PKK viele Verluste gebracht hatte, zog sich die Bewegung zunächst in den Nahen Osten zurück, wo ihre Mitglieder zeitweise an der Seite von linken Kräften der PLO kämpfen mußten. Mit deren Unterstützung errichteten sie auch ihre Militärakademie in der Bekaa-Ebene. Im August 1984 begannen bewaffnete Einheiten, die sich später zur Volksbefreiungsarmee Kurdistans (ARGK) zusammenschlössen, den Guerilla-K...


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