Im Lichtenberger Ortsteil Karlshorst wird es für mehrere Bauvorhaben jetzt konkret. Die »TLG-Projektentwicklung Karlshorst GmbH« plant nördlich der Trabrennbahn Karlshorst »eine Oase im Grünen für 1500 bis 2000 Menschen«. Der Pferdesport wird nach Möglichkeit nur geringfügig eingeschränkt, so Katrin Lompscher (PDS), Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung in Lichtenberg. Für die bis zu 500 Wohneinheiten müssen alte Stallungen abgerissen werden. Trotzdem soll auch die Unterbringung von Pferden gesichert bleiben.
Obwohl die Tochter von »TLG Immobilien« noch keinen Bauträger gefunden hat, sei man optimistisch. »Wichtig ist jetzt eine verstärkte Präsentation, um die Qualitäten des Wohnstandorts anzubieten«, so Vertreter des Bezirksamtes. Bis Ende des Jahres rechne man mit Planungsreife.
Der Bau von Einfamilien,- Doppel,- und Reihenhäusern trage dazu bei, Karlshorst wieder als »Dahlem des Ostens« zu etablieren. Wegen des Trabrennzentrums und vieler Grünflächen bietet sich der Ortsteil dafür an. Der »Berliner Trabrenn-Verein« will die Rennbahn und Trainingsstätte auch weiterhin betreiben. Ein langfristiges Konzept dafür soll dem Bezirk vorgelegt werden. »Allerdings können wir nur die planerischen Voraussetzungen schaffen«, bemerkte Andreas Prüfer, Bezirksstadtrat für Wirtschaft (PDS), zu den Bauvorhaben. Für den bisher unwahrscheinlichen Fall, dass der Rennbetrieb eingestellt oder minimiert wird, gebe es Verhandlungen mit anderen Sportveranstaltern. Denkbar sei beispielsweise die Nutzung als Golfplatz.
Im Bahnhofsbereich, dem Ortsteilzentrum, sind ebenfalls Baumaßnahmen vorgesehen. In der Rheinsteinstraße ist ein größerer Kinderspielplatz geplant. Der »Kaisers«-Supermarkt wird in ein viergeschossiges Gebäude umziehen. Über der Filiale sollen Wohnungen und Büroräume entstehen. Die Neubauten sollen das Stadtbild ergänzen, die »Stärkung des Ortsteilzentrums bleibt Interesse des Bezirkes«, so Lompscher. Dazu ist eine erneute Bürgerbeteiligung vorgesehen. Im Juni werden die Vorschläge im Bezirksamt öffentlich ausgestellt.
Für die zum großen Teil gut erhaltenen Gebäude auf dem Gelände der früheren Sowjetarmee werden in nächster Zeit ebenfalls Investoren gesucht. Einzig für die ehemalige Kommandantenvilla liegt eine Abrissgenehmigung vor. Auf Grund ihrer Repräsentativität könnten viele Häuser für Unternehmen und Verbände besonders geeignet sein. Zur Zeit liegen die Entscheidungen hierfür aber bei der Oberfinanzdirektion des Bundes und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.
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