Hämorrhoiden abklären lassen

Viele Kunden kommen mit der Eigendiagnose »Hämorrhoiden« in die Apotheke - ohne je beim Arzt gewesen zu sein. Das kann fatale Folgen haben: Hinter vermeintlichen Hämorrhoidalbeschwerden kann sich ein Darmkrebs verbergen. In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 50000 Menschen an Darmkrebs, 30000 sterben daran. Wenn Beschwerden länger anhalten oder Blut im Stuhl erkennbar ist, ist es höchste Zeit für einen Arztbesuch. Aber auch weniger bedrohliche Erkrankungen wie Infektionen oder Einrisse der Schleimhaut werden von Betroffenen häufig falsch als Hämorrhoiden interpretiert. Wer unter Hämorrhoiden leidet, sollte seine Ernährung umstellen, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen. Durch reichlich Obst, Gemüse und Vollkornprodukte wird der Stuhl weich und voluminös. Starkes Pressen auf dem stillen Örtchen wird dann unnötig. Auch regelmäßige körperliche Bewegung treibt den Darm zu mehr Tätigkeit an. Das gilt besonders für Menschen mit sitzenden Berufen wie Fernfahrer oder Büroangestellte. Vorsicht bei Abführmitteln: Nur wenige Abführmittel, wie beispielsweise Flohsamen, können bedenkenlos über längere Zeit eingenommen werden. Bei anderen Präparaten sollte man in der Apotheke nachfragen - das gilt besonders für abführend wirkende Heilpflanzen. Gegen die Beschwerden können auch lokal wirkende Präparate wie Cremes oder Zäpfchen eingesetzt werden. Sie enthalten meist Kombinationen von gerbenden, schmerzstillenden und entzündungshemmenden Wirkstoffen. Die Cremes und Salben mit Kortison oder verwandten Substanzen sind verschreibungspflichtig. Sie sind gut wirksam, können aber Infektionen mit Pilzen und Bakterien begünstigen . Wichtig: Die lokal angewendeten Medikamente wirken nicht ursächlich, sondern lindern lediglich die Beschwerden. Bei andauernden Problemen kommt der Betroffene verm...

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