• Kultur
  • Ein finanzkräftiger Käufer meldete Ansprüche auf das Leipziger Mehring-Haus an - und Literaturfreunde fragen besorgt:

Vertreibt das Geld den Geist, die Bank das Buch?

  • DIETER H SCHUBERT
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Die Männer mit dem Hammer gehören seit jeher zum Leipziger Mehring-Haus am Opernplatz. Mit kräftigen Schlägen kündigen sie Tag und Nacht über den Dächern der Stadt jedem an, was die Glocke geschlagen hat... Jetzt möglicherweise auch der seit Jahr und Tag hier ansässigen Franz-Mehring-Buchhandlung, die sich über Jahrzehnte den Ruf erwarb, nicht nur im Sächsischen die größte und bekannteste und eine überaus kundenfreundliche zu sein. Die Gerüchteküche brodelt, und die Tatsachen mehren sich.

Faktum ist: Anfang Juli dieses Jahres meldete sich der Direktor der Dresdner Bank in Leipzig, Uwe Spaniol, in der Öffentlichkeit zu Wort und verkündete: „Wir möchten das Mehring-Haus kaufen und haben beim Leipziger Liegenschaftsamt und im Sächsischen Finanzministerium unsere Ansprüche geltend gemacht.“ Ansprüche geltend gemacht? Schaut man sich alte wie neuere Leipziger Karten an, so ist das Areal, auf dem die Mehring-Buchhandlung im Augus...


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