Roter Sandstein zum Gedenken an Charlotte

Festveranstaltung im Mahlsdorfer Museum

  • Klaus Teßmann
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.
Ein Gedenkstein für Charlotte von Mahlsdorf wird am 24. August um 14 Uhr vor dem Gründerzeitmuseum Mahlsdorf bei einer Festveranstaltung feierlich enthüllt. Damit möchte der Förderverein Gutshaus Mahlsdorf e.V. die Leistungen der im vergangenen Jahr verstorbenen Museumsgründerin ehren, wie Vereinsvorsitzender Jürgen Herschel ankündigte. Der rote Sandstein mit den kunstvollen Verzierungen - Putten und Blumen - hätte Charlotte bestimmt gefallen, meint Jürgen Herschel. Die Interessengemeinschaft Historische Friedhöfe hatte den roten Sandstein auf dem Neuköllner St. Thomas Friedhof entdeckt und über einen würdigen Gedenkstein nachgedacht. »Noch wissen wir wenig über diesen Stein«, meint der Historiker Carl-Peter Steinmann. »Wir wissen nur, dass er über 100 Jahre als ist, aber höchstens 138 sein kann, da der Friedhof im Jahre 1865 angelegt wurde.« Zwei Steinmetze aus Karlshorst und Baumschulenweg haben in den vergangenen Wochen den Gedenkstein für das Museum geschaffen. In der Steinmetzwerkstatt »Natur & Kunst« in Karlshorst hat Bernd Dupke den Sandstein gereinigt und konserviert, der Steinmetz Fabries Greyer aus Baumschulenweg hat die Inschrift für die Gedenkplatte gefertigt. Zur Gedenkveranstaltung werden viele Gäste aus der Politik und der Kulturszene erwartet, sagte Jürgen Herschel. Bis Anfang nächsten Jahres soll die Sammlung wieder komplett im Mahlsdorfer Museum zu sehen sein. Charlotte von Mahlsdorf hatte ihre Sammlung in Porla Brunn dem schwedischen Staat vererbt, dieser schlug das Erbe aus. Damit geht die Sammlung an die Geschwister der Museumsgründerin, die am 30. April 2002 verstorben war. Charlottes Erben wollen das Mobiliar wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen und es als Leihgabe dem Förderverein übergeben. Jürgen Herschel hofft, dass bis zum Jahresende alle juristischen Fragen geklärt sind. Das größte Problem sei noch der Rücktransport von Mittelschweden nach Mahlsdorf. »Wir sind optimistisch«, meinte der Vereinsvorsitzende, »dass wir in absehbarer Zeit hier im Museum die größte Gründerzeitsammlung Europas ausstellen können«. Da sich das Museum hauptsächlich aus den Eintrittsgeldern und Spenden finanziert, hofft der Verein auf steigende Besucherzahlen. Schon jetzt ist das Interesse groß. Jürgen Herschel verwies darauf, dass im ersten Halbjahr 2003 schon 1950 Gäste zu den Führungen durch das Museum kamen. Das ...

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