Bagdad: Bombenanschlag auf das UNO-Hauptquartier

Tote und Verletzte / Festnahme von Ex-Vizepräsident Ramadan gemeldet

Auf das Hauptquartier der UNO in Bagdad ist am Dienstag ein schwerer Bombenanschlag verübt worden.

Bagdad/Washington/New York (ND/ Agenturen). Die Zahl der Todesopfer, die der Autobomben-Anschlag in Bagdad forderte, belief sich laut UNO-Quellen bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe auf mindestens 13. »Wir befürchten, dass die Zahl der Opfer steigt«, sagte ein UNO-Sprecher. Zu den schwer Verletzten gehört der UNO-Sonderbeauftragte Sergio Vieira de Mello.
Möglicherweise handelte es sich um einen Selbstmordanschlag. Die Autobombe war gegen 16 Uhr Ortszeit vor dem Bagdader Canal-Hotel explodiert, im dem sich das UNO-Quartier befindet. Die Wucht der Explosion war so stark, dass das Gebäude zum Teil zerstört wurde. Fensterscheiben gingen noch in einer Entfernung von eineinhalb Kilometern zu Bruch. Nach Medienangaben detonierte der Sprengsatz direkt oder ganz in der Nähe des Fensters von De Mellos Büro während einer Pressekonferenz. Laut CNN war dieser bei Bewusstsein, als er geborgen wurde.
Augenzeugen berichteten von blutenden Frauen und Männern, die auf Tragen aus dem Gebäude gebracht und mit Krankenwagen und Rettungshubschraubern in Hospitäler transportiert wurden. Mehr als 200 USA-Soldaten seien im Einsatz gewesen. Im UNO-Quartier waren zur Zeit der Explosion rund 300 Menschen tätig, sagte UNO-Sprecher Fred Eckhard in New York.
Der Weltsicherheitsrat, der zu einer Dringlichkeitssitzung zusammentrat, verurteilte den »schrecklichen Anschlag«. Das Gremium bekräftigte zugleich, dass sich die Vereinten Nationen durch die Tat nicht von ihrem Engagement beim Wiederaufbau Iraks abbringen lassen. Unterdessen soll einer der prominentesten Vertreter des gestürzten Regimes gefasst worden sein. Nach Meldungen des Senders Al Dschasira vom Dienstag wurde der langjährige Stellvertreter von Ex-Präsident Saddam Hussein, Vizepräsident Taha Jassin Ramadan, am Vortag in der nordirakischen Stadt Mossul festgenommen. Mitglieder der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) hätten den 65-Jährigen, der aus Mossul stammt, ohne USA-Hilfe gestellt. Man habe Ramadan zuvor etwa zwei Wochen lang beobachtet, erklärte ein PUK-Sprecher. Er sei mit einem Hubschrauber in ein USA-Gefängnis in Bagdad gebracht worden. Eine Bestätigung der USA-Armee gab es zunächst nicht. Damit wären vom engsten Führungszirkel des früheren Regimes nur noch Saddam Hussein, dessen Cousin und langjähriger Innenminister Ali Hassan el Madschid sowie der Stellvertreter im Revolutionären Kommandorat, Isset Ibrahim el Duri, auf der Flucht. Unklar ist, ob Verteidigungsminister Sultan Haschim Ahmed, wie von seiner Familie angegeben, ums Leben gekommen ist.Bagdad/Washington/New York (ND/ Agenturen). Die Zahl der Todesopfer, die der Autobomben-Anschlag in Bagdad forderte, belief sich laut UNO-Quellen bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe auf mindestens 13. »Wir befürchten, dass die Zahl der Opfer steigt«, sagte ein UNO-Sprecher. Zu den schwer Verletzten gehört der UNO-Sonderbeauftragte Sergio Vieira de Mello.
Möglicherweise handelte es sich um einen Selbstmordanschlag. Die Autobombe war gegen 16 Uhr Ortszeit vor dem Bagdader Canal-Hotel explodiert, im dem sich das UNO-Quartier befindet. Die Wucht der Explosion war so stark, dass das Gebäude zum Teil zerstört wurde. Fensterscheiben gingen noch in einer Entfernung von eineinhalb Kilometern zu Bruch. Nach Medienangaben detonierte der Sprengsatz direkt oder ganz in der Nähe des Fensters von De Mellos Büro während einer Pressekonferenz. Laut CNN war dieser bei Bewusstsein, als er geborgen wurde.
Augenzeugen berichteten von blutenden Frauen und Männern, die auf Tragen aus dem Gebäude gebracht und mit Krankenwagen und Rettungshubschraubern in Hospitäler transportiert wurden. Mehr als 200 USA-Soldaten seien im Einsatz gewesen. Im UNO-Quartier waren zur Zeit der Explosion rund 300 Menschen tätig, sagte UNO-Sprecher Fred Eckhard in New York.
Der Weltsicherheitsrat, der zu einer Dringlichkeitssitzung zusammentrat, verurteilte den »schrecklichen Anschlag«. Das Gremium bekräftigte zugleich, dass sich die Vereinten Nationen durch die Tat nicht von ihrem Engagement beim Wiederaufbau Iraks abbringen lassen. Unterdessen soll einer der prominentesten Vertreter des gestürzten Regimes gefasst worden sein. Nach Meldungen des Senders Al Dschasira vom Dienstag wurde der langjährige Stellvertreter von Ex-Präsident Saddam Hussein, Vizepräsident Taha Jassin Ramadan, am Vortag in der nordirakischen Stadt Mossul festgenommen. Mitglieder der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) hätten den 65-Jährigen, der aus Mossul stammt, ohne USA-Hilfe gestellt. Man habe Ramadan zuvor etwa zwei Wochen lang beobachtet, erklärte ein PUK-Sprecher. Er sei mit einem Hubschrauber in ein USA-Gefängnis in Bagdad gebracht worden. Eine Bestätigung der USA-Armee gab es zunächst nicht. Damit wären vom engsten Führungszirkel des früheren Regimes nur noch Saddam Hussein, dessen Cousin und langjähriger Innenminister Ali Hassan el Madschid sowie der Stellvertreter im Revolutionären Kommandorat, Isset Ibrahim el Duri, auf der Flucht. Unklar ist, ob Verteidigungsminister Sultan Haschim Ahmed, wie von seiner Familie angegeben, ums Leben gekommen ist.

Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.