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  • Vor dem 30. Berlin-Marathon am Sonntag

»Ich bin zum 21. Mal in Berlin dabei«

Heinrich Blümchen läuft mit 85 Jahren seinen 69. und zugleich letzten Marathon

Heinrich Blümchen aus Herford, der im August seinen 85. Geburtstag feierte, ist der älteste Starter des 30. Berlin-Marathons. Zum 21. Mal startet der Westfale für den LSC Bad Salzuflen in Berlin. Der gebürtige Kasseler absolvierte seit seinem 59. Lebensjahr 68 Marathons, 24 kräftezehrende 100-km-Läufe und sechs 24-Stunden-Läufe. Auch wenn er davon träumt, noch einmal wie 1998 beim New-York-Marathon zu starten, so soll der diesjährige Marathon in Berlin sein absolut letzter sein.

ND: Haben Sie ein bisschen Lampenfieber vor dem Start am Sonntag?
Heinrich Blümchen: Nein, Lampenfieber habe ich eigentlich nicht mehr. Diesmal vielleicht ein bisschen: Ob ich überhaupt durchkomme? Ich habe wenig lange Läufe vorher gemacht.

Sie sind 85 Jahre alt und Marathons in vielen Städten der Welt gelaufen. Welcher war der schönste?
Der größte war der New-York-Marathon, ein großes Erlebnis, wie auch Barcelona oder Paris. Paris ist so eine schöne Stadt. Hier in Deutschland laufe ich natürlich gern in Hamburg. Frankfurt ist auch sehr schön, abwechslungsreicher. In Berlin bin am Sonntag zum 21. Mal dabei.

Wann haben Sie damit angefangen?
Mit 59 Jahren.

Mit 59? Wie kam das?
Als ich auf die 60 zuging, habe ich Kreislaufstörungen gehabt. Der Arzt hat mir daraufhin mehr Bewegung angeraten. An Laufen habe ich nicht gedacht, eher nach Feierabend im Wald noch etwas spazieren zu gehen. Unterwegs habe ich dann mal einen Bekannten getroffen, der joggte. Der hat mich eingeladen, dass wir mal zusammen laufen. Das habe ich auch getan. Nach einem Vierteljahr bin ich schon 10 Kilometer und mehr gelaufen.

Ist der Berlin-Marathon Ihr einziger Lauf über diese Distanz dieses Jahr?
Ja, der Einzige. Bis zu meinem 80. habe ich meistens so vier Marathonläufe im Jahr absolviert.

Wie trainieren Sie für eine solche Kraftanstrengung?
Ich laufe das ganze Jahr hindurch, im Schnitt über 30 Kilometer. Im Frühjahr sind es mehr, so 50 bis 60 Kilometer.

Trainieren Sie allein?
Nein. Mit dem Lauftreff aus Herford. Wir sind ungefähr 20 Mann, die jeden Dienstag, Donnerstag und Sonntag laufen. Das halte ich stur ein.

Was macht Ihnen während eines Marathons am meisten zu schaffen?
Bisher ging es mir immer ganz gut. Wenn mir irgendwas wehtut - wenn der Kopf sagt: Du musst jetzt langsam machen! -, dann mache ich langsamer, lass die anderen laufen. Aber aufhören tue ich nicht. Man muss den Mut haben, mal Gehpausen einzulegen.

1998 hat Sie der Sportartikel-Riese Nike beim Berlin-Marathon gesponsert. Überall an der Strecke hingen damals Plakate »Go Heinrich, go!«
Ja, drei Jahre ging das so. Die haben damals gefragt, wer der älteste Marathonläufer ist. Das war ich, und da haben sie mich ganz schön beobachtet, haben einen Film von mir gedreht und alles Mögliche.

Was haben Sie von Nike dafür bekommen?
Laufschuhe, Bekleidung und so was. Aber mehr auch nicht.

War es Ihnen unangenehm, dass überall Plakate von Ihnen hingen?
Das war mir eigentlich ganz angenehm, na klar. Dadurch wurde ich ja bekannt.

Wenn jemand in Ihrem Alter noch Marathon laufen kann, drängt sich die Frage auf: Haben Sie immer sehr gesund gelebt, nicht geraucht, keinen Alkohol?
Ja, das muss man ja. Ich war ja auch ein bisschen korpulent. Das erste, was ich machen musste, als ich mit dem Laufen begann, war abnehmen. Mein Bauch und mein Übergewicht sind weg. Ich bin 1,70 Meter groß, habe ein Gewicht von 66 Kilo. Das habe ich bis jetzt immer gehalten.

Was haben Sie sich für den 30. Berlin-Marathon vorgenommen?
Ich will gut durchkommen, denn durch den heißen Sommer habe ich wenig trainiert. Seit einem Jahr laufe ich nur Straße, weil ich im Wald schon ein paar Mal gestürzt bin. Nun versuche ich langsam durchzukommen.

Es ist Ihr allerletzter Marathon?
Ja, das habe ich mir vorgenommen: Mit 85 machst du Schluss. Dann mache ich nur noch kleine Läufe bis Halbmarathon.

Haben Sie keine Angst, dass der Körper während des Laufes versagt?
Nein. Man muss dann, wenn der Körper sagt: Schluss, auch aufhören. Man muss nicht unbedingt durch. Den Ehrgeiz hatte ich ja nie.

Gespräch: Jirka GrahlND: Haben Sie ein bisschen Lampenfieber vor dem Start am Sonntag?
Heinrich Blümchen: Nein, Lampenfieber habe ich eigentlich nicht mehr. Diesmal vielleicht ein bisschen: Ob ich überhaupt durchkomme? Ich habe wenig lange Läufe vorher gemacht.

Sie sind 85 Jahre alt und Marathons in vielen Städten der Welt gelaufen. Welcher war der schönste?
Der größte war der New-York-Marathon, ein großes Erlebnis, wie auch Barcelona oder Paris. Paris ist so eine schöne Stadt. Hier in Deutschland laufe ich natürlich gern in Hamburg. Frankfurt ist auch sehr schön, abwechslungsreicher. In Berlin bin am Sonntag zum 21. Mal dabei.

Wann haben Sie damit angefangen?
Mit 59 Jahren.

Mit 59? Wie kam das?
Als ich auf die 60 zuging, habe ich Kreislaufstörungen gehabt. Der Arzt hat mir daraufhin mehr Bewegung angeraten. An Laufen habe ich nicht gedacht, eher nach Feierabend im Wald noch etwas spazieren zu gehen. Unterwegs habe ich dann mal einen Bekannten getroffen, der joggte. Der hat mich eingeladen, dass wir mal zusammen laufen. Das habe ich auch getan. Nach einem Vierteljahr bin ich schon 10 Kilometer und mehr gelaufen.

Ist der Berlin-Marathon Ihr einziger Lauf über diese Distanz dieses Jahr?
Ja, der Einzige. Bis zu meinem 80. habe ich meistens so vier Marathonläufe im Jahr absolviert.

Wie trainieren Sie für eine solche Kraftanstrengung?
Ich laufe das ganze Jahr hindurch, im Schnitt über 30 Kilometer. Im Frühjahr sind es mehr, so 50 bis 60 Kilometer.

Trainieren Sie allein?
Nein. Mit dem Lauftreff aus Herford. Wir sind ungefähr 20 Mann, die jeden Dienstag, Donnerstag und Sonntag laufen. Das halte ich stur ein.

Was macht Ihnen während eines Marathons am meisten zu schaffen?
Bisher ging es mir immer ganz gut. Wenn mir irgendwas wehtut - wenn der Kopf sagt: Du musst jetzt langsam machen! -, dann mache ich langsamer, lass die anderen laufen. Aber aufhören tue ich nicht. Man muss den Mut haben, mal Gehpausen einzulegen.

1998 hat Sie der Sportartikel-Riese Nike beim Berlin-Marathon gesponsert. Überall an der Strecke hingen damals Plakate »Go Heinrich, go!«
Ja, drei Jahre ging das so. Die haben damals gefragt, wer der älteste Marathonläufer ist. Das war ich, und da haben sie mich ganz schön beobachtet, haben einen Film von mir gedreht und alles Mögliche.

Was haben Sie von Nike dafür bekommen?
Laufschuhe, Bekleidung und so was. Aber mehr auch nicht.

War es Ihnen unangenehm, dass überall Plakate von Ihnen hingen?
Das war mir eigentlich ganz angenehm, na klar. Dadurch wurde ich ja bekannt.

Wenn jemand in Ihrem Alter noch Marathon laufen kann, drängt sich die Frage auf: Haben Sie immer sehr gesund gelebt, nicht geraucht, keinen Alkohol?
Ja, das muss man ja. Ich war ja auch ein bisschen korpulent. Das erste, was ich machen musste, als ich mit dem Laufen begann, war abnehmen. Mein Bauch und mein Übergewicht sind weg. Ich bin 1,70 Meter groß, habe ein Gewicht von 66 Kilo. Das habe ich bis jetzt immer gehalten.

Was haben Sie sich für den 30. Berlin-Marathon vorgenommen?
Ich will gut durchkommen, denn durch den heißen Sommer habe ich wenig trainiert. Seit einem Jahr laufe ich nur Straße, weil ich im Wald schon ein paar Mal gestürzt bin. Nun versuche ich langsam durchzukommen.

Es ist Ihr allerletzter Marathon?
Ja, das habe ich mir vorgenommen: Mit 85 machst du Schluss. Dann mache ich nur noch kleine Läufe bis Halbmarathon.

Haben Sie keine Angst, dass der Körper während des Laufes versagt?
Nein. Man muss dann, wenn der Körper sagt: Schluss, auch aufhören. Man muss nicht unbedingt durch. Den Ehrgeiz hatte ich ja nie.

Gespräch: Jirka Grahl

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