Alles klar für den Biesdorfer Baggersee

Filteranlage für elf Millionen Euro entsteht

  • Klaus Teßmann
  • Lesedauer: 2 Min.
Bauarbeiten für ein in Berlin einmaliges Projekt beginnen am Biesdorfer Baggersee. Dieses Gewässer wird als Regenrückhaltebecken genutzt. Das Regenwasser aus dem Einzugsgebiet von Blumberger Damm, Allee der Kosmonauten bis zum Entwicklungsgebiet Biesdorf-Süd fließt in diesen See und von dort über die Wuhle in die Spree. Bis jetzt ungereinigt. Das wird sich in den kommenden zwölf Monaten ändern. Bis Ende Oktober 2004 soll die Kläranlage für Regenwasser fertig sein. Regenwasser aus dem Straßenland ist neben Schmutzbestandteilen stark mit Nitraten und Phosphaten belastet. Diese Schadstoffe sollen ausgefiltert werden. Auf einer Einwohnerversammlung informierten das Bezirksamt und die Wasserbetriebe über den Bau der Reinigungsanlage. Das Gute für den Bezirk: Die geplagte Haushaltskasse wird nicht belastet, obwohl die Anlage elf Millionen Euro kostet. Diese Regenwasserreinigungsanlage wird aus Mitteln des Entwicklungsgebietes und der EU finanziert. Damit ist für Umweltstadtrat Heiner Niemann (PDS) die wichtigste Frage der vergangenen Jahre geklärt. »Die politischen Entscheidungen sind gefallen, die Finanzierung steht«, betonte er vor Biesdorfern in der Otto-Nagel-Oberschule. »Es ist ein für Berlin einmaliges Projekt.« Katrin Lemm von den Wasserbetrieben erläuterte das Projekt. Das bisher ungereinigte Regenwasser von dem 600 Hektar großen Gebiet fließt in den See. Dieser hat direkten Kontakt zum Grundwasser und damit zum Kaulsdorfer Wasserwerk. Mit dem Bau der Handelseinrichtungen am Elsterwerdaer Platz war die Anlage nun unbedingt notwendig geworden. Durch sie wird eine deutliche Verbesserung der Wasserqualität erreicht, weil bis zu 80 Prozent der Schadstoffe herausgefiltert werden. Die Filteranlage entsteht am nordwestlichen Ufer des Baggersees am Rande des Bahndamms. Für den Besucher ist dann davon nur ein Schilfgürtel sichtbar. Zwei jeweils achttausend Quadratmeter große Filterflächen werden errichtet, in denen bis zu 2500 Liter Wasser pro Sekunde gefiltert werden können. Die Anlage ist so ausgelegt, dass die jährlich anfallende Menge von über 645000 Kubikmetern Wasser gesäubert wird. Solche Bodenfilter können 50 Jahre und länger arbeiten, ohne dass die Filterschichten ausgetauscht werden müssen. Damit werden die jetzigen Baumaßnahmen eine einmalige Lärmbelästigung für die Anwohner sein. Die Baufahrzeuge sollen von der B 1/5 über Grabensprung und Weißenhöher Straße bis zur Baustelle geleitet werden. Das Umweltamt sicherte zu, dass die Anwohner regelmäßig informiert werden. Der Baggersee ist zwar öffentliches Gelände, aber Baden kann man weiterhin nur auf eigene Gefahr. Heiner Niemann verwies jedoch auf Pläne, am benachbarten Elsensee eine Badestelle und eine Wasserskianlage zu errichten. Die Pläne werden zur Zeit geprüft und mit der Bevölkerung diskutiert.

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