Deutschlands größte Firmenpleiten
Abgesehen von der »Pleite« der DDR, der das Ende einer ganzen Volkswirtschaft folgte, verzeichnete man in Deutschlands Wirtschaft diverse schwere Niedergänge. Beispiele:
1961: Die Bremer Automobilfirma Borgward wird in den Konkurs getrieben. Mehr als 15 000 Arbeiter landen auf der Straße.1974: Wegen Millionenverlusten aus Devisentermingeschäften muss das Kölner Bankhaus Herstatt ein Vergleichsverfahren anmelden.
1982: Der zweitgrößte deutsche Elektrokonzern AEG beantragt ein Vergleichsverfahren, das die Gläubiger 4,4 Milliarden Mark kostet. AEG geht später im Konzern Daimler-Benz auf.
1983: Schulden in Höhe von rund einer Milliarde Mark zwingen den drittgrößten Baumaschinenhersteller IBH Holding zum Konkurs.
1986: Der überschuldete Immobilienkonzern Neue Heimat wird von den Gewerkschaften für den symbolischen Preis von einer Mark an den Berliner Bäcker Horst Schiesser verkauft. Die Gläubigerbanken setzen die Liquidation des Unternehmens durch.
1989: Mit fingierten Bilanzen besorgen sich die Chefs des Handelskonzerns Coop Milliardensummen bei den Banken. Umsonst.
1993: Mit monatlichen Verlusten von bis zu 30 Millionen Mark muss die Saarstahl AG Konkurs anmelden. Die Belegschaft wird von 7200 auf 4500 Mitarbeiter verkleinert.
1993: Das Unternehmen Klöckner&Co meldet Konkurs an, der später in einem außergerichtlichen Verfahren endet.
1994: Der Sportbodenhersteller Balsam AG beantragt Konkurs. Durch Finanzmanipulationen war ein Gesamtschaden von mehr als 1,3 Milliarden Mark entstanden.
1994: Der Immobilienunternehmer Jürgen Schneider geht Pleite und hinterlässt bei Banken und Handwerkern einen Schuldenberg von mehr als fünf Milliarden Mark.
1996: Die größte deutsche Werftengruppe Bremer Vulkan geht in Konkurs. Der Konzern mit 15000 Mitarbeitern hatte 1995 1,5 Milliarden Mark Verlust gemacht. Etwa 850 Millionen Mark waren für Tochtergesellschaften in den ostdeutschen Ländern zweckentfremdet worden.
1999: Im 150. Jahr der Firmengeschichte gibt der Baukonzern Philipp Holzmann im November 1999 Verluste von 2,4 Milliarden Mark bekannt. Bundeskanzler Schröder vermittelt, doch der Rettungsplan misslingt.
2000: Gegen den badischen Bohrsysteme-Anbieter Flowtex wird das Insolvenzverfahren eröffnet, nachdem Schulden von bis zu drei Milliarden Mark auftauchen. Den Chefs der verschachtelten Firmengruppe werden Luftbuchungen vorgeworfen.
2002: Der Berliner Schreibwarenhersteller Herlitz muss Insolvenz beantragen, nachdem die Banken nicht mehr bereit sind, ausreichende Bürgschaften auszustellen.
2002: Das Imperium des Filmrechtehändlers Leo Kirch gerät ins Wanken und bricht schließlich unter der Last von rund 6,5 Milliarden Euro Schulden zusammen.
2003: Für CargoLifter will der Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning nach Möglichkeit 120 Millionen Euro kassieren. Das ist jedenfalls die Forderung der Gläubiger. Allein 50 Millionen will die Landesinvestitionsbank zurückholen. Für das Gelände auf dem einstigen sowjetischen Fliegerhorst erlöste man gerade einmal 18 Millionen Euro. Das ist knapp ein Viertel der 78 M...
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