• Kultur
  • „Der Liebhaber aus Nordchina“ - MARGUERITE DURAS erzählte ihre Geschichte nochmal

Dieser besondere Blick: bannend, vereinnahmend

  • IRMTRAUD GUTSCHKE
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ich habe erfahren, daß er seit Jahren tot ist... Ich hatte mir überhaupt nicht vorgestellt, daß der Tod des Chinesen eintreten könnte, der Tod seines Körpers, seiner Haut, seines Geschlechts, seiner Hände... Dabei war er doch seit langem schon ein Phantom für Marguerite Duras - seit jener fernen Zeit in Indochina, als sie, fast ein Kind noch, ihn geliebt hatte.

Schwer tat sie sich, vierzig Jahre Schriftstellerarbeit brauchte sie, ehe sie der Welt den Geliebten zeigte und so einen wichtigen Schlüssel lieferte zu ihrem umfangreichen literarischen Werk. Sie war in den Siebzigern, als sie 1985 den Roman „Der Liebhaber“ veröffentlichte. Er wurde ein Weltbestseller, und der gleichnamige Film von Jean-Jacques Annaud wurde ein „Mil-

liarden-Film . Als sie dann im Mai 1990 vom Tod des Chinesen erfuhr, tat sie etwas für eine Liebende Normales, für eine Schriftstellerin eigentlich Unmögliches: Sie erzählte die gleiche Geschichte...


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