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Wo Hippokrates seine Platane pflanzte
Auf Kos zeigt sich der Herbst von goldenster Seite
Wenn hier zu Lande wieder Pullover und Mäntel aus den Schränken hervorgeholt werden, zeigt sich die südöstliche Ägäis noch von ihrer schönsten Seite. Bei Lufttemperaturen um 25 Grad und Wassertemperaturen von 23 bis 24 Grad fühlt man sich auf Kos auch Anfang Oktober in den Sommer zurückversetzt.
Die mit einer Fläche von 290 Quadratkilometern drittgrößte Insel der griechischen Dodekanes-Gruppe hat die Gestalt einer sitzenden Ziege, deren Kopf die Halbinsel Kefalos bildet. Sowohl an der Nordküste um Mastihari und Marmari als auch auf der Inselsüdseite gibt es feinsandige Strände, die zu den längsten und schönsten aller griechischen Inseln zählen. Das Meer ist hier meist kristallklar und sehr ruhig. Vom zentral gelegenen Flughafen bei Antimachia erreicht man quasi jeden Punkt der Insel in weniger als einer Autostunde.
Kos besitzt wie fast alle Regionen Griechenlands eine mehrtausendjährige Geschichte, auf deren Spuren der Besucher hier überall stößt. Zwei Namen verbinden sich in besonderer Weise mit der vor Kleinasien gelegenen Insel: Asklepios und Hippokrates. Ersterer, gestützt auf einen von einer Schlange umwundenen Stab, ist bei uns besser bekannt unter dem Namen Äskulap. Er wurde in der Antike als Gott der Heilkunde verehrt.
Bei jeder Kultstätte des Asklepios befand sich damals auch ein Hospital, in dem die Ärzte des Altertums die Leiden der Kranken zu lindern suchten. Im »Asklepieion« von Kos arbeitete und lehrte der wohl berühmteste Arzt der Antike, Hippokrates, der auf der Insel 460 v.u.Z. geboren wurde. Ein Ausflug zu den Überresten dieses historischen Monuments, das bei zwei verheerenden Erdbeben (554 und 1933) stark zerstört wurde, lohnt auch heute noch. Wer die vielen Stufen, zum Teil auf Steinen aus jener Epoche, nicht scheut, wird, auf der Spitze des Hügels angelangt, mit einem herrlichen Blick über den Osten der Insel, die Hauptstadt Kos und das Meer bis hin zur nahen türkischen Küste belohnt. Unten, in Kos-Stadt, erinnert am Hafen eine riesige uralte Platane an den antiken Mediziner, der diesen Baum selbst gepflanzt haben soll.
An den Hängen des Dikeos, mit 860 Metern höchste Erhebung von Kos, liegt das Bergdörfchen Zia. Eine Serpentinenstraße führt durch Obstgärten, Olivenhaine und Pinienwälder zu dem malerischen Ort, in dem sich noch altes Brauchtum und griechisch-ländliche Lebensweise erhalten haben. Im Kafenion sitzen wie eh und je alte Männer beim Tavli, dem griechischen Nationalspiel, eine Art Blackgemmon. Das Brettspiel soll schon vor 5000 Jahren im alten Ägypten entwickelt worden sein und fand über das antike Griechenland und das Römische Reich seinen Weg nach Europa. Zum Spiel gehören 15 Steine, zwei Würfel, ein Brett und der unbedingte Wille zum Gewinnen. Da kann es dann auch schon mal ganz schön laut werden.
Um den Dikeos zu besteigen, muss man von Zia aus noch gut drei Stunden einplanen. Am Abend, wenn die meisten Touristenbusse wieder abgefahren sind und Zia wieder in seinen eigenen Rhythmus verfällt, kann der Gast hier oben am Gebirgsrand einen einzigartigen Sonnenuntergang erleben. Schon allein deshalb lohnt ein Besuch.
Täglich gibt es von Kos aus Bootsverbindungen zu Nachbarinseln, wie Kalymnos, Nissyros oder Patmos. Hauptziel ist jedoch das nur zehn Kilometer Wasserlinie entfernte Bodrum an der türkischen Küste. Auf halbem Wege begegnen sich hier türkische Tragflügelboote und Schiffe mit der griechischen Flagge, die aus vier weißen und fünf blauen sich abwechselnden Streifen und einem weißen Kreuz auf blauem Grund besteht (weiß symbolisiert die Reinheit des Kampfes der Griechen um Unabhängigkeit, blau das Meer und das Kreuz den christlichen Glauben). Für die Touristen an beiden Küsten bietet sich so eine leichte Gelegenheit, zwei Länder in einem Urlaub kennen zu lernen (Pass oder Ausweis nicht vergessen!).
Zurück von einer ausgiebigen Einkaufstour in Bodrum, wo viele Waren billiger als in Griechenland sind, sollte man es sich in einer gemütlichen Taverne gut gehen lassen, zum Beispiel bei Adonis Pazoulis. Er leitet in dem modernen und gut geführten Touristenkomplex Neptun bei Mastihari ein typisch griechisches Restaurant. Die Grillabende in der Taverne des auf Lesbos geborenen Gaststättenchefs - dort kommen übrigens auch die besten Ouzos her - sind berühmt. Da gibt es Piperonato (rote Paprika gefüllt mit Feta-Käse) ebenso wie Youvarlakia (Fleischklößchen in Zitronensause), Souflaki aus Fisch und Fleisch, Lammkoteletts oder in Ouzo flambierte Tintenfische. Guten Appetit!
Information: Griechische Zentrale für Fremdenverkehr, Wittenbergplatz 3a, 10789 Berlin, Tel: (030) 2176262- 63; E-Mail: info-ber...
Die mit einer Fläche von 290 Quadratkilometern drittgrößte Insel der griechischen Dodekanes-Gruppe hat die Gestalt einer sitzenden Ziege, deren Kopf die Halbinsel Kefalos bildet. Sowohl an der Nordküste um Mastihari und Marmari als auch auf der Inselsüdseite gibt es feinsandige Strände, die zu den längsten und schönsten aller griechischen Inseln zählen. Das Meer ist hier meist kristallklar und sehr ruhig. Vom zentral gelegenen Flughafen bei Antimachia erreicht man quasi jeden Punkt der Insel in weniger als einer Autostunde.
Kos besitzt wie fast alle Regionen Griechenlands eine mehrtausendjährige Geschichte, auf deren Spuren der Besucher hier überall stößt. Zwei Namen verbinden sich in besonderer Weise mit der vor Kleinasien gelegenen Insel: Asklepios und Hippokrates. Ersterer, gestützt auf einen von einer Schlange umwundenen Stab, ist bei uns besser bekannt unter dem Namen Äskulap. Er wurde in der Antike als Gott der Heilkunde verehrt.
Bei jeder Kultstätte des Asklepios befand sich damals auch ein Hospital, in dem die Ärzte des Altertums die Leiden der Kranken zu lindern suchten. Im »Asklepieion« von Kos arbeitete und lehrte der wohl berühmteste Arzt der Antike, Hippokrates, der auf der Insel 460 v.u.Z. geboren wurde. Ein Ausflug zu den Überresten dieses historischen Monuments, das bei zwei verheerenden Erdbeben (554 und 1933) stark zerstört wurde, lohnt auch heute noch. Wer die vielen Stufen, zum Teil auf Steinen aus jener Epoche, nicht scheut, wird, auf der Spitze des Hügels angelangt, mit einem herrlichen Blick über den Osten der Insel, die Hauptstadt Kos und das Meer bis hin zur nahen türkischen Küste belohnt. Unten, in Kos-Stadt, erinnert am Hafen eine riesige uralte Platane an den antiken Mediziner, der diesen Baum selbst gepflanzt haben soll.
An den Hängen des Dikeos, mit 860 Metern höchste Erhebung von Kos, liegt das Bergdörfchen Zia. Eine Serpentinenstraße führt durch Obstgärten, Olivenhaine und Pinienwälder zu dem malerischen Ort, in dem sich noch altes Brauchtum und griechisch-ländliche Lebensweise erhalten haben. Im Kafenion sitzen wie eh und je alte Männer beim Tavli, dem griechischen Nationalspiel, eine Art Blackgemmon. Das Brettspiel soll schon vor 5000 Jahren im alten Ägypten entwickelt worden sein und fand über das antike Griechenland und das Römische Reich seinen Weg nach Europa. Zum Spiel gehören 15 Steine, zwei Würfel, ein Brett und der unbedingte Wille zum Gewinnen. Da kann es dann auch schon mal ganz schön laut werden.
Um den Dikeos zu besteigen, muss man von Zia aus noch gut drei Stunden einplanen. Am Abend, wenn die meisten Touristenbusse wieder abgefahren sind und Zia wieder in seinen eigenen Rhythmus verfällt, kann der Gast hier oben am Gebirgsrand einen einzigartigen Sonnenuntergang erleben. Schon allein deshalb lohnt ein Besuch.
Täglich gibt es von Kos aus Bootsverbindungen zu Nachbarinseln, wie Kalymnos, Nissyros oder Patmos. Hauptziel ist jedoch das nur zehn Kilometer Wasserlinie entfernte Bodrum an der türkischen Küste. Auf halbem Wege begegnen sich hier türkische Tragflügelboote und Schiffe mit der griechischen Flagge, die aus vier weißen und fünf blauen sich abwechselnden Streifen und einem weißen Kreuz auf blauem Grund besteht (weiß symbolisiert die Reinheit des Kampfes der Griechen um Unabhängigkeit, blau das Meer und das Kreuz den christlichen Glauben). Für die Touristen an beiden Küsten bietet sich so eine leichte Gelegenheit, zwei Länder in einem Urlaub kennen zu lernen (Pass oder Ausweis nicht vergessen!).
Zurück von einer ausgiebigen Einkaufstour in Bodrum, wo viele Waren billiger als in Griechenland sind, sollte man es sich in einer gemütlichen Taverne gut gehen lassen, zum Beispiel bei Adonis Pazoulis. Er leitet in dem modernen und gut geführten Touristenkomplex Neptun bei Mastihari ein typisch griechisches Restaurant. Die Grillabende in der Taverne des auf Lesbos geborenen Gaststättenchefs - dort kommen übrigens auch die besten Ouzos her - sind berühmt. Da gibt es Piperonato (rote Paprika gefüllt mit Feta-Käse) ebenso wie Youvarlakia (Fleischklößchen in Zitronensause), Souflaki aus Fisch und Fleisch, Lammkoteletts oder in Ouzo flambierte Tintenfische. Guten Appetit!
Information: Griechische Zentrale für Fremdenverkehr, Wittenbergplatz 3a, 10789 Berlin, Tel: (030) 2176262- 63; E-Mail: info-ber...
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