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Abzug nach Bayern

Agfa entlässt in Gera jeden Zweiten

  • Günter Platzdasch
  • Lesedauer: 1 Min.
Jetzt klopfte der Abbau Ost auch bei Agfa an. Das war lange Zeit ein Vorzeigebetrieb, aber nun soll rund die Hälfte der Beschäftigten entlassen werden.
Der Agfa-Pressesprecher Hartmut Hilden teilte in der vergangenen Woche mit, dass in Gera 50 von 100 Stellen abgebaut werden. »Um durch möglichst große Synergien die Kosten in Entwicklung und Produktion zu vermindern, müssen verschiedene Aufgaben von Gera in die Hauptstandorte verlagert werden«, so Hilden. Diese Hauptstandorte liegen in Bayern: München mit 850 Beschäftigten als zweitgrößter deutscher Standort und Peiting mit derzeit 200 Mitarbeitern. Im März 1991 startete hinter dem Agfa-Firmenschild mit Beschäftigten aus dem Carl-Zeiss-Werk Gera die Agfa Laborgeräte GmbH, die am 1.Januar 2003 in der Agfa-Gevaert AG aufging. »Trotz der schwierigen Umfeldbedingungen ist es Agfa gelungen, den Reingewinn und den Gewinn je Aktie deutlich zu steigern«, meldete die Konzernzentrale als Halbjahresergebnis vor kaum zwei Monaten stolz. Im Halbjahr sei der Gewinn je Konzernaktie um über 70Prozent gestiegen. Der Nettogewinn habe sich fast verdoppelt und stieg auf 59 Millionen Euro von 31 Millionen im Vorjahreszeitraum. Bereits damals wurde weltweit eine »Verringerung der Mitarbeiterzahl um rund 750 Stellen« angekündigt. Von den Stellenstreichungen entfalle mit rund 600 der überwiegende Teil auf Deutschland, hieß es im August. Jetzt schrieb Geras Oberbürgermeister Ralf Rauch der Konzernzentrale im belgischen Mortsel, der Standort am Hermsdorfer Kreuz verfüge über eine optimale Infrastruktur für die neuen EU-Ostmärkte, und forderte die Rücknahme der Entscheidung.
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