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Bonuspunkte für ein Sportabzeichen
DAK will gesundheitsbewusstes Verhalten honorieren
Sprecher der Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) verkündeten Mitte der Woche in Berlin eine Beitragssenkung um einen halben Prozentpunkt ab 1.Januar. Dazu gibt es ein Bonusprogramm, Individualtarife und Zusatzschutz.
Die letzte Beitragserhöhung der DAK haben ihr viele Mitglieder übel genommen. 400000 von ihnen wollten keinen Beitragssatz von 15,2 Prozent mehr akzeptieren und wechselten zur Konkurrenz. Mit der angekündigten Beitragssenkung und einem Bonusprogramm eröffnet die DAK jetzt eine weitere Runde in der Jagd um neue Mitglieder. »Seit den 80er Jahren hat es Beitragssatzsteigerungen gegeben, in den kommenden vier Jahren Jahren werden sie sukzessive sinken«, sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). Nach der DAK würden im nächsten Jahr andere gesetzliche Kassen nachziehen, so die Ministerin. »Das Bonusprogramm der DAK soll gesundheitsbewusstes Verhalten honorieren«, sagte DAK-Chef Hansjoachim Fruschki. Für die Nutzung von Präventionsangeboten, Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen sowie für individuelle Gesundheitsaktivitäten, wie den Erwerb des Deutschen Sportabzeichens, gibt es Bonuspunkte, die die Versicherten gegen Prämien wie Pulsmesser, Muskeltrainer oder ein Home-Rudergerät eintauschen können. In einem anderen Programm wird die Teilnahme an DAK-Gesundheitsprogrammen belohnt. So können künftig Praxisgebühren erlassen oder Zuzahlungen ermäßigt werden. Neu sind ebenfalls die den privaten Versicherern entlehnten Individual-Tarife. Diese können allerdings nur freiwillig Versicherte nutzen, die das Prinzip der Kostenerstattung gewählt haben, die also - ähnlich wie Privatpatienten - erst einmal die Arztkosten selbst bezahlen und sich anschließend den Betrag von der DAK erstatten lassen. Jene Versicherten können nun gegen einen so genannten Selbstbehalt eine Beitragsermäßigung wählen: Wer beispielsweise bereit ist, 400 Euro seiner Arztrechnungen im ersten Jahr selbst zu bezahlen, vermindert seinen Beitrag um 320 Euro im Jahr. Derjenige, der kaum zum Arzt geht, spart damit Geld. Bei einem Selbstbehalt von 50 Prozent der ambulanten Kosten sinkt der Tarif sogar um 650 Euro. Pech hat, wer wegen ernsthafter Probleme oft beim Doktor sitzt. Gutverdiener können bei der DAK einen besonderen Service nutzen: Wer freiwillig versichert ist und dazu auch über der Beitragsbemessungsgrenze liegt, bekommt 250 Euro im ersten Jahr zurück, sofern er keine Leistungen in Anspruch nimmt. Die Rückerstattung steigt in den Folgejahren bei durchgehender Arzt-Abstinenz auf bis zu 500 Euro im dritten Jahr. Die dritte Säule der Reform sind Zusatzversicherungen, welche die DAK in Kooperation mit der privaten Hanse-Merkur anbietet. Dabei geht es um den Auslandsversicherungsschutz oder die berühmte Chefarztbehandlung. Mit dem neuen Konzept wird die Grenze zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung fließender. DAK-Chef Fruschki will damit »die Abwanderungen in die private Krankenversicherung eindämmen und junge, gesunde, gut...Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
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