Was wäre, wenn

Bundesweite Überlegungen zur Gründung einer neuen Linkspartei und anderer Initiativen finden in Berlin fruchtbaren Boden. Man trifft sich, noch im Geheimen, politisiert, kritisiert, artikuliert Alternativen. Was wäre, wenn ein linkes Wahlbündnis sich bilden, ein Volksbegehren gegen den Senat durchsetzen, bei Wahlen antreten und geschätzte 5 bis 20 Prozent holen würde? Ja, was wäre dann. Vielleicht bildet das Wahlbündnis eine Koalition mit dem Wieder-Wahlgewinner und Verursacher gegenwärtiger finanzpolitischer Albträume, der CDU. Mit SPD und PDS will man ja nicht, mit FDP und Grünen wird es nicht reichen. Was tun die Kritiker links von SPD und PDS, angekommen auf dem Boden politischer Tatsachen, mit dem Scherbenhaufen, den Rot-Rot gerade zu einem Haushalt zusammengekittet hat? Wie alternativ kann man Schulden, Notlage und Sparzwang verwalten? Wenn denn die Unzufriedenheit mit dem jetzigen Senat so allgemein und groß ist - wem gibt, wem nimmt ein Wahlbündnis mehr? Reicht die Auflösung der Bankgesellschaft, oder darf es gleich das ganze System sein? Sicher ist es viel zu früh, ein bisher nur in den Köpfen existierendes Bündnis zu beurteilen. Es soll ja erst nach einem Erfolg der Protestdemo am 3. April ins Leben gerufen werden. Wenn Programm und Personen bekannt sind, wird sich der Nebel schon auflösen. Und bei allen Zweifeln, die ein aus misstrauischen, meuternden oder immer krittelnden Gruppen und Personen zusammengesetztes Bündnis hervorruft - spannend könnte es werden. Wenn es aufmischt, wo Friedhofsruhe angeordnet ist, wenn es die Resignierten und Politikerverdrossenen erreicht, wenn es die in Legislaturperioden denkenden Satten...

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