Rennsteig-Brauerei wandert am Abgrund

Traditionsbetrieb im Markt-Kampf / „Thüringer Bier“, das aus der Fremde kommt Von HEIDI HASSE

Anno 1594 erhielt ein Forstknecht aus Schmiedefeld mit Namen Leonhard Melzheimer das Recht, Bier auszuschenken. Das Prosit auf das 400jährige Jubiläum hätte beinahe ausfallen müssen, denn die Rennsteigbrauerei stand Ende Juli und Anfang September vor dem Konkurs, der beide Male gerade noch abgewendet werden konnte. Dennoch ist ihr Schicksal im Ringkampf auf dem Biermarkt ungewiß. Ein Präzedenzurteil des Landgerichts Meiningen könnte helfen.

Zu DDR-Zeiten hatten in Schmiedefeld 57 Mitarbeiter jährlich 45 000 Hektoliter Bier und Limonaden produziert. Der Absatzeinbruch nach der Wende war tief. Trotzdem übernahmen am 1. Juli 1991 drei Mitarbeiter in MBO das Treuhandunternehmen. Aber der Absatz ist weiter schwierig, die Maschinen und Anlagen sind überaltert, der Betrieb schreibt rote Zahlen. Der nach dem Ausstieg der beiden anderen seit November 1993 alleinige Gesellschafter Regenspurg veräußerte im Juli 94 seine Anteile an das west/ostd...


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