Alte Adresse: Neue Schönhauser Straße 8
Einmal für wohlsituierte Bürger erbaut, hat das Haus eine lange Bücher-Tradition
Foto: Robert Grahn
Das Wohn- und Geschäftshaus Neue Schönhauser Straße 8 macht, obwohl erst 1980 renoviert, derzeit einen etwas heruntergekommenen, ungepflegten Eindruck. Die rötliche Farbe der Fassade ist verblichen, dunkler Staub bedeckt die sechs Mädchenköpfe in den Stuckgirlanden der Fensterbögen im Erdgeschoß. Und dennoch läßt sich die architektonische Schönheit dieses dreigeschossigen spätbarocken Bürgerhauses - eines der wenigen erhaltenen Exemplare dieser Bauart in Berlin - nicht verbergen.
In seiner ursprünglichen Gestalt geht es auf einen Entwurf von Georg Christian Unger dem Erbauer der Berliner „Kommode“ am Bebelplatz zurück. Um 1770 fertiggestellt, fiel seine Bauzeit in eine Periode der Stadtgeschichte, in der die Neue Schönhauser Straße als Verbindung Berlins zu den Dörfern Schönhausen und Pankow systematisch ausgebaut wurde. Der Alte Fritz, der Preußen politisch-in den Rang einer europäischen Mach...
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