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Imagepflege als Gegenleistung

  • Lesedauer: 2 Min.

Die konjunktuelle Situation sei anhaltend schwierig und „immer^ähnlicher werdende Produkte und Dienstleistungen der Anbieter erschweren dem vielumworbenen Kunden“ die Auswahl, meint Sylvia Diemel. Deshalb mache der Kunde künftig seine Entscheidung nicht nur von der Qualität der Leistung abhängig, „sondern ganz wesentlich vom Profil des Unternehmens, das ,sein' Partner sein soll.“

Zu sponsern, und dabei nicht etwa die uneigennützige Hin-

gabe von Spenden zu beabsichtigen, sondern ein Geschäft, das auf Leistung und Gegenleistung beruht, wird derzeit von immer mehr Firmen als erfolgversprechende Werbestrategie zumindest anerkannt. Schon locken Finanzierungsmodelle, die den Unternehmen das Sponsern so angenehm wie möglich machen wollen. Die Verbindung sozialen Engagements mit Vermögensbildung und Steuerersparnis - wer kann zu dieser verlockenden Dreifaltigkeit noch Nein sagen?

Dr. Gernot Lukas, Direktor bei Mercedes Benz und gleichzeitig Vorsitzender der 1990 gegründeten Deutschen Stiftung Querschnittslähmung (DSQ), hat Erfahrungen mit einem Investmentfonds, DSQ-Multispar-SKA genannt, gesammelt. Dabei investiert der Spender seinen Anlagenbetrag

– wie bei jedem anderen Investmentfonds -, indem er für mindestens 1000 DM Fondsanteile erwirbt. Die künftigen Ausschüttungen werden jedoch nicht dem Anleger, sondern DSQ überwiesen. Der Anteilseigner erhält seine Spendenquittung für die Steuer

Die Stiftung, die längerfristig einen Lehrstuhl für Paraplegiologie und ein angeschlossenes Forschungsinstitut initiieren will, finanziert mit dem Geld konkrete Projekte für Querschnittsgelähmte, u.a. die Arbeit an behindertengerechtem Wohnraum. Jener DSQ-Multispar-SKA hat inzwischen ein Gesamtvolumen von über 20 Millionen Mark und ist in internationalen Rentenwerten und Genußscheinen investiert.

Daß trotz der Verlockung, das Firmenimage künftig auf moderne Art zu pflegen, beim Sponsoring nicht alle Felder

gleichermaßen beliebt sind, weiß die in Berlin tätige Werbefachfrau Ria-Hinzmann. Mit ihrer Agentur wollte sie im vergangenen Jahr durch die „Aktion Kontrapunkt“ Firmen zum Sponsoring von Projekten gegen Fremdenfeindlichkeit gewinnen. Sie forderte die deutsche Wirtschaft auf, etwas gegen den durch fremdenfeindliche Ausschreitungen angeschlagenen Ruf zu unternehmen. „Sie haben genug von rechtsradikalen Sprüchen? Sie wollen dazu beitragen, daß Jugendliche noch eine andere Perspektive für sich sehen, als ihre Ängste an Schwächeren abzureagieren?“ Ria Hinzmann lockte vergeblich.

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