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Auf Alt-Stralau stehen Bagger erstmal still

Im sumpfigen Boden der Halbinsel sinken Häuser ab / Grabungsarbeiten eingestellt

  • Lesedauer: 2 Min.

Fährt man nach Alt-Stralau, der Halbinsel zwischen Treptower Park und Rummelsburg, erblickt man auf der rechten Seite eine große Baustelle. Das idyllische Ausflugsziel Alt-Stralau soll sich verändern. 5400 Wohnungen sind geplant, dazu sollen noch einmal 12 000 Arbeitsplätze kommen.

Doch auf Alt-Stralau stößt die Baubranche auf Schwierigkeiten. Die Concordia, der erste Großinvestor im Entwicklungsgebiet Rummelsburger Bucht, mußte jetzt die Grabungsarbeiten für die geplante Spree-Residenz vorläufig einstellen. Denn das Nachbarhaus neben der Baugrube senkte

trotz der in die Spree gehauenen Spundwände um einige Zentimeter ab. Jetzt klafft dort im Mauerwerk ein handbreiter Riß.

Schon seit feststeht, daß Berlin die Olympiade nicht ausrichten wird, ist das gesamte Projekt ins Stocken geraten, wie Herr Dobrowsky von der Betroffenenvertretung Rummelsburger Bucht mitteilte. Die Betroffenenvertretung, die sich aus Anwohnern zusammensetzt, erhielt vor kurzem ein Büro mit wunderschönem Spreeblick auf der Inselspitze. Jetzt hat die vom Senat initiierte Entwicklungsgesellschaft Rummelsburger Bucht (ERB) das Haus für zwei Jahre von

einer Werft gemietet. Die Räume im Erdgeschoß wurden für 60 000 DM renoviert und zwei Räume der Betroffenenvertretung unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

Wie es auf Alt-Stralau weitergeht, ist kaum vorherzusagen. Die zuständige Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshain erwartet immer noch, daß dort in spätestens zwei Jahren kräftig investiert wird. Deshalb wohl stehen viele Wohnungen leer Auch Gebäude auf Grundstücken, die von der ERB verwaltet werden, stehen leer und verfallen. Am Montag begann deshalb in der Tunnelstraße 39 eine Investorengruppe mit den dringend-

sten Sanierungsarbeiten. Sie will mit der ERB einen Pachtvertrag abschließen, um das ehemalige Kinderheim wieder bewohnbar zu machen.

Währenddessen kostet die Concordia jeder Tag, an dem sie nicht bauen kann, horrende Summen. Es ist kaum zu erwarten, daß die Nachbargrundstücke weniger sumpfig sind. So ist fraglich, ob unter diesen Umständen Alt-Stralau in den nächsten Jahren voller Kräne stehen wird. Und wenn gebaut wird, wird es auf alle Fälle wegen der zu erwartenden statischen Probleme richtig teuer

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