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Ein Sportfest ohne Wettkämpfe

Die Gymnaestrada vom 9. bis 15. Juli in Berlin - eine Messe des Breitensports

  • Lesedauer: 2 Min.

10. Gymnaestrada in Berlin - was ist der Ursprung, wo fanden die » Vorgänger“statt, welches Sportgremium organisiert das Ereignis, worin bestehen Anliegen und Inhalt? fragte unser Leser Günter Leder aus 15566 Schöneiche.

Thomas Manns Wort: „Praktisch gesprochen verdankt man der sportlichen Bewegung heute schon ganz einfach eine Verschönung der Welt und des Menschen“, könnte als Motto über einer Veranstaltung stehen, zu der sich im Sommer mehr als 40 000 Menschen aus knapp 40 Ländern in Berlin treffen. Ihr Ziel: die 10. World-Gymnaestrada.

Als Vater der Gymnaestrada - das Wort stellt eine Kombination aus Gymna (Gymnastik)

und (e)strada, also Straße, Bühne dar - gilt Johan Heinrich Francois Sommer. Der Holländer griff nach dem zweiten Weltkrieg auf die vielen nationalen Turnfeste zurück, die weltweit schon im 19 Jahrhundert ausgerichtet wurden und immer als Spiegelbild der sportlichen und gesellschaftlichen Realität anzusehen waren.

Das erste internationale Turnfest fand 1939 in Stockholm statt, die Schweden wollten mit ihm einen ihrer bedeutenden Söhne ehren, den Gymnastikexperten und Philosophen Pehr Henrik Ling, dessen Todestag sich 1939 zum 100. Male jährte. Auf diese Erfahrungen also besann sich Sommer und fand beim Internationalen Turnerbund (FIG) offene Ohren. 1950 wurde die

Gymnaestrada ins offizielle Programm der FIG aufgenommen, und 1953 trafen sich dann in Rotterdam erstmals kleine und große Gruppen zu einem „Weltturnfest ohne

Wettkämpfe“. Die weiteren Stationen dieser „Messe des Breitensports“ waren Zagreb (1957), Stuttgart (1961), Wien (1965), Basel (1969), Berlin (1975), Zürich (1982), Herning (Dänemark/1987) und Amsterdam (1991).

Die Berliner werden an den Tagen zwischen dem 9 und dem 15. Juli ein buntes Spektakel turnerischer Delikatessen erleben können. Kleinere Gruppen aus Verbänden, Vereinen, Universitäten Sportund Gymnastikschulen zeigen in über 300 Vorführungen Showelemente aus den Bereichen Gymnastik, Tanz, Spiel, Akrobatik und Aerobic. Große Gruppen mit mehr als 300 Teilnehmern und nationale Repräsentationen demonstrieren reizvolle choreografische Gestaltungs- und Bewegungsmöglichkeiten. Bewegungserlebnisse, individuelle Körpererfahrung, Gesundheit und Fitneß sind Elemente der Gymnaestrada, die auch den Besuchern und Zuschauern zahlreiche Möglichkeiten des Mitmachens bieten wird.

JÖRG MICHAELIS

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