In Spanien geplant?

Für Spaniens prominentesten Untersuchungsrichter Baltasar Garzón steht es fest: Die Anschläge vom 11.September 2001 in den USA wurden »im Detail« in Spanien geplant.

Seit seiner Anklage gegen Chiles Ex-Diktator Augusto Pinochet ist Baltasar Garzón weltweit bekannt. Nun jagt der spanische Untersuchungsrichter den größten Fisch: Osama bin Laden. Er gehört zu den 41 Personen, die im 133 Seiten umfassenden Ermittlungsbericht aufgeführt sind, den Garzón am Dienstag dem Nationalen Strafgerichtshof in Madrid zur Einleitung eines Prozesses geschickt hat. Im Frühjahr 2005 soll es zur Anklage kommen. Gegenstand ist die spanische Zelle von Al Qaida. Garzón betont in seinem Bericht die Bedeutung der spanischen Al-Qaida-Zelle für die Anschläge in den USA 2001. Garzón behauptet, dass in Spanien die letzten Details der Angriffe gegen die Zwillingstürme in New York und das Pentagon in Washington beschlossen wurden - einschließlich des »exakten Datums«. Die Schlüsselfigur ist der gebürtige Syrer Imad Eddin Barakat, der im November 2001 in Spanien verhaftet wurde. Laut Garzón soll Barakat in direkter Verbindung mit den Attentätern vom 11.September gestanden haben. Von den 41 Angeklagten sitzen derzeit 14 in Spanien in Haft. Hauptverdächtige wie Osama bin Laden sowie der Marokkaner Amer Azizi sind jedoch flüchtig. Azizi ist für Garzón das Bindeglied zwischen den Anschlägen am 11.September 2001 und dem 11.März 2004 in Madrid. Er soll als Mittelsmann zwischen Mohammed Atta und den anderen Selbstmordattentätern des 11.9. fungiert haben und außerdem ein Drahtzieher der Anschläge vom 11. März in Madrid sein. Im Prozess soll Azizi ebenso vernommen werden wie Osama bin Laden. Doch Garzóns Wünsche sind auch im Falle Pinochet nicht erhört worden. Und nach Bin Laden haben weit einflussreichere Kräfte ihre Angel ...

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