Anklage gegen Krenz, Dohlus, Schabowski
Grund Fälschung der Kommunalwahlen '89
Berlin (dpa/ND). Nach vierjährigen Ermittlungen hat die Berliner Staatsanwaltschaft den ehemaligen DDR-Staatsund Parteichef Egon Krenz (58) wegen Fälschung der DDR-Kommunalwahlen vom 7. Mai 1989 angeklagt. Beschuldigt sind auch die SED-Politbüromitglieder Horst Dohlus (70) und Günter Schabowski (66).
Mit Krenz, der Leiter der DDR-Wahlkommission war, und Dohlus als weiterem Mitglied dieses Gremiums würden nun die „Hauptverantwortlichen“ für die DDR-weiten Ma-
nipulationen zur Rechenschaft gezogen, sagte der Berliner Generalstaatsanwalt Christoph Schaefgen am Freitag. Schabowski, dem ehemaligen SED-Bezirkschef von Ost-Berlin, werde zur Last gelegt, die Weisungen für die ehemalige Hauptstadt der DDR umgesetzt zu haben. Bereits im Januar waren alle drei Beschuldigten wegen mehrfachen Totschlags von DDR-Flüchtlingen angeklagt worden. Mit einem Prozeßbeginn wird in Justizkreisen nicht vor Mitte 1996 gerechnet.
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