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Bärin von Berlin

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Venus von Milo wäre als vollkommene Schönheit sicher längst in Vergessenheit geraten. Wie das mit der Bärin von Berlin ausgehen wird? Wer weiß. Gestern wurde sie erst einmal zur Berlin-Schönsten kreiert. Ihre Schöpferin Sylke'Vry, Studentin an der Freien Universität, gewann den 1. Preis des Türler-Cartoon-Wettbewerbs „Berliner Zeitzeich(n)en“

Die 29jährige meinte zu ihrer Arbeit „Ein Berliner Meisterwerk“ „Die Bärin symbolisiert als Schönheitsideal den Zustand Berlins treffend. Sie ist und bleibt so unvollkommen wie Berlin es immer sein wird.“ Sylke Vry ist Archäologin. Gewissermaßen zur Erweiterung ihres Horizontes studiert sie jetzt noch Theologie. Das Studium will sie aber nicht abschließen. Und jetzt in den Ferien wird der Schönebergerin aus Erlangen das Gebuddel in der Stadt ohnehin zuviel. Sie fährt bis zum Herbst zu Ausgrabungen nach Syrien, wo eine islamische Stadtanlage noch im verborgenen liegt.

Ganz offensichtlich hat der Schweizer Juwelier Franz Türler, dessen kostbare Uhren sogar die Extremitäten gekrönter Häupter schmükken sollen, mit seiner Idee, bereits seit 1994 sieben Jahre lang Berliner Studenten zum Cartoonwettbewerb herauszufordern, um im Jahr 2000 ein Buch dazu herauszugeben, einen gesunden Zeitgeist. Er nennt sich ja auch „Experte in allen Fragen der Zeit“. Mit Distanz will er Dinge, die uns heute beschäftigen, humoristisch festhalten. Später werden wir uns gemeinsam mit ihm darüber amüsieren, verspricht er Türler meint ohnehin, daß es eine Berliner Tugend ist, über sich selbst 'lachen zu können... Dafür liebt er uns nämlich, denn

die Schweizer haben mit dem augenzwinkernden Humor so ihre kleinen „Schwierikkeiten“ Aber auch dort engagiert er sich, verleiht seit zehn Jahren einen Medienpreis. Thema? Zeit!

Neben Sylke Vry hatten sich 14 Studentinnen und 13 Studenten mit 79 Arbeiten am Wettbewerb beteiligt. Und die Jury, an der außer Türler, seinem Berlin-Chef, dem Gesandten der Schweizerischen Botschaft und als Insider Barbara Henniger aus Strausberg, Prof. Matthias Gübig von der Weißenseer Kunsthochschule und der Karikaturist Hans J. Stenzel mitwirkten, hatte es schwer. Sie quälte sich mit der Entscheidung.

Warum, das zeigen die besten 20 Cartoons, die bis Ende Juli im Juwelier-Schau; fenster im Haus der Schweiz in der Friedrichstraße zu sehen sind. Aber letztlich haben sich ja doch alle in die Bären-Venus verliebt. Ihrem anrührenden Charme kann eben keiner widerstehen. Sie etwa?

ALMUT SCHRÖTER

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