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Konservatives Weltbild?

  • Lesedauer: 2 Min.

„Pfadfinder haben etwas Bewahrendes, die Schöpfung und der sparsame Umgang mit Ressourcen spielen bei uns eine große Rolle“, erklärt Alfred Fährmann, Bildungsreferent des Verbandes Christlicher Pfadfinder (VCP) in Hannover „Und wir bieten ein Leben in der Gruppe, das es in der individualistischen Leistungsgesellschaft kaum noch gibt.“

Dahinter steckt ein konservatives Weltbild, behaupten

Gegner. Die Verbindung von Jugendgemeinschaft und

Volksbewußtsein spiele neurechten Ideologen in die Hände. Einzelne Gruppen könnten daraus eine völkisch-religiöse oder nationalistische Ausrichtung entwickeln. Organisationen wie die inzwischen verbotene Wikingjugend, der Bund Heimattreuer Jugend (BHJ) oder die Katholische Pfadfmderschaft Europas (KPE) benutzen bereits Elemente, die aus der Pfadfinderarbeit bekannt sind, um religiös fundamentalistische oder öko-faschistische Ideen zu verbreiten.

Alfred Fährmann grenzt seinen Verband scharf von diesen Gruppen ab: „Das sind meist kleinere Einheiten, die mit der Pluralität der größeren Verbände nicht einverstanden sind.“ Das Problem ist, so Heinz Wenzel vom Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP), daß der Name nicht geschützt und damit die Gefahr

des Mißbrauchs gegeben sei: „Es gibt eine ganze Menge von Splittergruppen mit zwischen etwa 50 und 1000 Mitgliedern, die sich Pfadfinder nennen. Bei uns darf es Indoktrination und alles, was den Rahmen der Freiwilligkeit überschreitet, jedenfalls nicht geben.“ Interessierte und Eltern sollten sich auf jeden Fall informieren, wie der Verband organisiert ist, die Leiter ansprechen und die Pfadfinder selbst fragen, was in den Gruppenstunden gemacht wird.

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