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Flugzeugabsturz: Astronaut Furrer tot

Auch Pilot der „Me 108“ starh/ Unglück geschah nach Flugschau in Johannisthai

  • Lesedauer: 2 Min.

Feuerwehrmänner und Kripobeamte untersuchen die Wrackteile

Foto: dpa/Grimm

(ADN/ND). Beim Absturz eines Flugzeugs vom Typ „Messerschmidt Me 108“ sind am Samstag abend in Berlin zwei Menschen, darunter der deutsche Astronaut Reinhard Furrer, ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich nach Abschluß einer historischen Flugschau auf dem ehemaligen Flugplatz Johannisthal in Treptow. Die Absturzursache ist noch unklar. Das Luftfahrtbundesamt Braunschweig ermittelt gemeinsam mit der Polizei.

Nach Angaben der Veranstalter der Flugschau waren der 39jährige, „sehr erfahrene Pilot“ der Me 108 (Baujahr 1943) und Furrer nach Abschluß des offiziellen Veranstaltungsprogramm aufgrund einer privaten Vereinbarung gestartet. Nach einem zweimaligen Überflug des Platzes sei die Maschine gegen 18.15 Uhr in den Steilflug übergegangen und mit laufendem Triebwerk etwa 100 Meter südlich der Start- und Landebahn abgestürzt und in Brand geraten. Feuerwehr und Rettungsdienst, die sofort an der Absturzstelle waren, hätten nur noch den Tod der beiden Insassen feststellen können. Der Brand war nach wenigen Minuten gelöscht. Zuschauer, von denen der größte Teil den Platz bereits verlassen hatte, seien nicht in Gefahr gewesen, wurde betont.

Zur Unglücksursache kursieren zahlreiche Versionen. Die Möglichkeiten für den Absturz reichten von menschlichem Versagen bis zum Bruch eines Flugteils, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft zur Bewahrung von Stätten deutscher Luftfahrtgeschichte, Karl-Dieter Seifert. Augenzeugenberichten zufolge soll der Pilot bei einem gewagten Flugmanöver mit der

linken Tragfläche den Boden berührt haben. Nach Angaben der Veranstalter befand sich die vom Raumfahrtunternehmen Dasa gesponserte Me 108 in einem technisch einwandfreien Zustand.

Zu der Flugschau waren am Samstag mehrere tausend Besucher gekommen. Trotz des tragischen Unfalls wurde die Veranstaltung am Sonntag wie geplant fortgesetzt. Zu Beginn

wurde bei einer Gedenkminute der beiden Opfer gedacht.

Furrer war vor zehn Jahren mit der US-Raumfähre „Challenger“ als dritter deutscher Astronaut im All. Zuvor agierte er auch als „Fluchthelfer“, wobei er für große Summen Menschen aus der DDR schmuggelte. Zuletzt war er an der Freien Universität Berlin als Professor für Weltraumtechnologie tätig.

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