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Neues Kaufhaus und Nachteile des Provisoriums

HOHENSCHÖNHAUSEN: Mit Kaufhof-Eröffnung gingen Hunderte Quadratmeter Grün in die Binsen

  • Lesedauer: 2 Min.

Hohenschönhausen hat seit letzter Woche sein Linden-Center und nun endlich ein Kaufhaus. Die Zeit der Einskaufsprovisorien ist vorbei. Die Hohenschönhausener sind's zufrieden. Doch manch einer machte sich ob der vorzeitigen Öffnung des Kaufhofes seine Gedanken. Wird doch das Parkhaus mit 800 Stellplätzen voraussichtlich erst Ende Oktober fertig. Wohin bis dahin mit den Fahrzeugen der zahlreichen Kunden?

Vor der Bezirksverordnetenversammlung hatte Baustadtrat Axel Rackow am 20. September um Verständnis gebeten. Für einen Monat müsse man mit der Misere leben. Längst der Wartenberger Straße seien provisorische Stellplätze abgesperrt und markiert, Gehwegüberfahrten eingerichtet worden, sagte er gegenüber ND. Parkplätze an der Darßer Straße würden genutzt. Längs der Zingster Straße wolle man noch einige Stellflächen schaffen.

Das Realbild sind zugestellte Bürgersteige und Wiesenstreifen. Autos parken auf der gesamten Grünfläche, die durch die Pneus und Regenfälle völlig

verunstaltet wurde. Augenzeugen berichteten, das Kaufhof-Personal habe zur Eröffnung die Autos immer flott auf die Wiese eingewiesen.

Wer hat dafür den Hut auf? In der Pressestelle des Bezirksamtes wußte man von nichts. Eigentlich hätte doch die Polizei einschreiten müssen, wurde gemutmaßt. Die fehlte, wie es hieß, schon zur Eröffnung völlig. Bleibt die Frage: Wer kommt für die notwendige Wiederbegrünung der ramponierten Flächen auf? Der Kaufhof habe zugesagt, so der Stadtrat, den Schaden auf seine Rechnung zu beseitigen.

Doch auch mit der bevorstehenden Parkhaus-Öffnung sind die Probleme nicht vom Tisch. Angesichts der Lage von Zuund Ausfahrt wird ein Chaos befürchtet. Wer draußen steht, kommt nicht hinein. Wer drin ist, kommt nicht heraus, wird befürchtet. Rackow hingegen findet das Konzept in Ordnung. Die Ausfahrt aus der Spindel jedoch müsse konfliktfrei gestaltet werden, eventuell mit Lichtsignalen. Eine Ampelregelung war in der BW schon vor Jahresfrist für die Einfahrt zur Wartenberger Straße ge-

fordert worden. Auch der Stadtrat hielt das für notwendig. Die Straßenverkehrsbehörde habe es anders gesehen, sagte Rackow, denkt aber an eine provisorische Lichtsignal-

anlage. Im konkreten Falle muß man der Dinge harren, die sich um den Prerower Platz entwickeln, wenn es auf der Falkenberger Chaussee zum Verkehrskollaps kommen soll-

Foto: Robert Grahn

te, sagte Renate Harcke, die PDS-Fraktionsvorsitzende in der BW Man hätte ausnahmsweise auch mal vor der Katastrophe nachdenken können. PETER KOLLEWE

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