Werbung

Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

SPD-Spitzenzirkel sieht schwarz/rot

Einziger Zwist zwischen CDU und SPD: mögliche PDS-Bürgermeister im Osten

  • Michael M?ller
  • Lesedauer: 2 Min.

Für heute hat erstmals eine „Initiative gegen eine neue Große Koalition“ zur Pressekonferenz eingeladen. Dabei sind nach Auskünften der Organisatoren gegenüber ND der Ex-Juso-Vorsitzende Heiko Mau, Carsten Dallen, Hochschul-Sprecher bei den Grünen und Steffen Zillich, in der letzten Legislaturperiode jugendpolitischer Sprecher der PDS-Fraktion.

Das erinnert nicht nur an David gegen Goliath. Das ist es auch, wenn man den derzeitgen Aufmarsch Pro-CDU/ SPD-Neuauflage betrachtet.

Da sind von der CDU-Seite der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen - vorgestern - und der gerade wiedergewählte Fraktionschef Klaus Landowsky - gestern - höchstselbst. Und die wurden, nachdem sich der SPD-Landesausschuß am Wochenende noch zu keinem definitiven Signal durchringen konnte, am Mitt-.woch von einem exklusiven SPD-Zirkel unterstützt. Die Landesspitzen Ingrid Stahmer, Klaus Böger, Detlef Dzembritzki, die einzige Ostberliner Senatorin, Christine Bergmann, sowie die Ex-Spitzen Walter Momper und Ditmar Staffelt stellten einen Aufruf „Berliner SPD - Auftrag und Verantwortung“ vor

Worum es ging, brachte Walter Momper auf den Punkt:

„Die CDU ist auf die SPD für eine stabile Regierung angewiesen. Die SPD hat keinen Grund, die Verantwortung zu scheuen. Verweigerung ist Selbstmord aus Angst vor dem Tod.“

An diesem nun schon demagogischen Pragmatismus konnte auch Frau Stahmer kaum was modifizieren, wenn sie betonte: „Eine bloße Fortsetzung der Großen Koalition

ohne Änderungen bei den Inhalten und bei der Darstellung kommt nicht in Frage.“

Soweit scheint zwischen den künftigen Verhandlungsführern von CDU und SPD - was nämlich „Auftrag und Verantwortung“ angeht - prinzipiell schon alles klar zu sein. Zu Differenzen, die durchaus noch zur Verhandlungsmasse gehören können, zählt übrigens weiter die Haltung zu mögli-

chen PDS-Bürgermeistern in Ostbezirken. Während SPD-Senatorin Bergmann gestern sagte, an ihrer Partei würden die nicht scheitern, „wo das Wahlergebnis PDS-Bürgermeister nahelegt“, stellte CDU-Fraktionschef Landowsky dem vor Journalisten gestern weiterhin die „Verpflichtung aller demokratischen Parteien entgegen, dies zu verhindern“

MICHAEL MULLER

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal