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Eine Lausitz - zwei Straßennamen
Landesregierung: Sorbisch findet sich auf immer mehr amtlichen Schildern
Die zweisprachige Beschriftung von öffentlichen Einrichtungen im Sorbengebiet macht nach Angaben der Landesregierung Fortschritte. Die Umsetzung der Festlegung, solche Angaben neben dem Deutschen auch in Sorbisch anzubieten, »erfolgt angesichts der Haushaltslage schrittweise«.
In der Stadt Cottbus ist die Beschriftung von Straßen und Plätzen inzwischen zu 50 bis 60 Prozent zweisprachig, heißt es weiter. Allgemein gelte, dass neue Schilder immer zweisprachig gehalten sind, wenn Straßen benannt oder umbenannt werden bzw. wenn Schilder aus anderen Gründen wie Alter oder Beschädigung erneuert werden müssen. Laut Stellungnahme enthalten sämtliche Hauptsatzungen der Spreewald-Gemeinden die Festlegung, dass Amtsgebäude, Straßen, Wege, Plätze und Brücken schrittweise auch in Sorbisch benannt werden. »Das ist bei den öffentlichen Gebäuden verwirklicht, und die Beschilderung von Straßen in den Gemeinden ist entsprechend der Haushaltslage angelaufen.«
Der Landkreis Spree-Neiße ist durch einen Kreistagsbeschluss verpflichtet, im Verlaufe der Erneuerung der Verkehrszeichen sämtliche Kreisstraßen im angestammten Gebiet der Sorben zweisprachig zu beschildern. Um von den bundesrechtlichen Bestimmungen über die Größe der Verkehrsschilder nicht unverhältnismäßig abzuweichen, hat die sorbische Übersetzung eine verkleinerte Schrift.
Dennoch ist Sorbisch als Minderheitensprache weiter auf dem Rückzug. Allen Bemühungen um den Erhalt des Sorbischen zum Trotz ist der Gebrauch dieser slawischen Sprache in Brandenburg »seit Kriegsende erheblich zurückgegangen«, hat Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) mitgeteilt. Beschränkt sei der Gebrauch des Sorbischen »oftmals nur noch auf den familiären Kreis«.
Mit zum Rückgang des Sorbischen beigetragen hat für die Ministerin der Umstand, dass es in Brandenburg keine Siedlung mehr gibt, in der die Sorben die Mehrheit der Einwohnerschaft stellen. Hinzu komme, dass alle Sorben neben dem Sorbischen die deutsche Sprache beherrschen, ihre nicht-sorbischen Nachbarn jedoch in der Regel nur Deutsch sprechen. Aus diesem Grund bleibt Wanka zufolge nicht aus, »dass im Freundeskreis, in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, im öffentlichen Leben und bei gemischten Ehen oftmals die deutsche Sprache verwendet wird, wenn nicht ausschließlich Sorben (Wenden) anwesend sind«.
Gegenwärtig gibt es 20000 Sorben in Brandenburg, von denen laut Sorbenr...
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