Kraftwerke muschelfrei

Bewag sucht Studenten für Forschungsarbeiten

  • Manfred Schwarz
  • Lesedauer: 1 Min.
Der Berliner Energieversorger Bewag, eine Tochter der Vattenfall Europe AG, hat nach einjähriger Forschungsarbeit ein Verfahren entwickelt, das Kondensatoren und Rohrsysteme für Kühlwasserkreisläufe in Kraftwerken ab sofort vor Muschelbefall schützen soll. Künftig werden die Kühlwassersysteme während der jährlichen Revision des Kraftwerkes drei bis vier Tage mit Deionat gespült. Das entionisierte Wasser, das bereits als Zusatzwasser für den Wasser-Dampf-Prozess im Kraftwerk verwendet wird, entzieht den Muscheln sowie ihren Larven die Lebensgrundlage und verhindert so deren Festsetzung. Nach einer kurzen Verweilzeit werden die Muscheln wieder direkt in den Fluss gespült. Das Spreewasser enthält etwa 60 Muschellarven je Liter. Die einen halben Millimeter großen Larven setzen sich an festen Untergründen fest und wachsen innerhalb von zwei Jahren zu drei bis fünf Zentimeter großen Muscheln heran. Vor allem im Berliner Heizkraftwerk Klingenberg, das seinen gesamten Wasserbedarf aus der Spree deckt, sorgte die Ansiedlung der Dreikantmuschel Dreissena-Polymorpha-Pallas in Rohrsystemen und Durchflussanlagen für Störungen der Nebenkühlkreisläufe, bei der Aufbereitung des Kesselspeisewassers und beim Betrieb der Feuerlöschsysteme. Die jährliche Spülung kostet etwa 20000 Euro. Für die Fortsetzung der Forschungsarbeiten zur Muschelbekämpfung in Kraftwerken sucht die Bewag interessierte Studenten, vorzugsweise mit biologischer Ausbildung. Interessenten können sich bei Dr. Thomas Hultsch, Telefon (030) 26732112, melden.
Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal