Gebaut wird nicht auf der grünen Wiese
TREPTOW: Wo heute leere Werkhallen stehen, sollen Adlershofer Marktpassagen die Kunden anlocken
Von Überlingen am Bodensee nach Adlershof zog es die mittelständische Schulze-Baugesellschaft mbH, die an der Florian-Geyer-Straße 109 die „Marktpassagen Berlin-Adlershof' (Zeichnung) errichten wird. Die Gesellschaft hat das 13 676 m 2 große Grundstück des ehemaligen Kabelwerkes Adlershof erworben und wird mit einem, Gesamtinvestitionsvolumen von ca. 45 Millionen DM - Investor ist eine Kölner Immobilien-Beteiligungs GmbH - eine Ladenpassage errichten.
Der Komplex in einem gläsernen Flachbau wird geprägt von vier sternförmig aufeinander zulaufende Einkaufsstraßen mit einer 8 m hohen Lichtkuppel in der Mitte. Die Ladenfläche im Erdgeschoß, auf der 32 unterschiedliche, separate Geschäfte und andere Einrichtungen untergebracht werden, umfaßt 5788 m 2 , die Fläche im Untergeschoß 2518 m 2
Dort wird die Handelskette REWE den größten Teil beanspruchen. Außerdem sind dort 156 Tiefgaragenstellplätze und 178 Fahrradstellplätze vorgesehen. Insgesamt sollen über 200 neue Arbeitsplätze ge-
schaffen werden. Wie; der Architekt des Ensembles, Hans Jörg Untermann, bei der Präsentation hervorhob, besteht das Hauptanliegen darin, von verschiedenen Punkten, vor allem vom neuzugestaltenden
Marktplatz, zu Fuß die Handelsemrichtungen zu erreichen. In einer angenehmen Atmosphäre soll der Kunde in einer sicheren, sauberen und wettergeschützten Passage einkaufen und seine Freizeit
verbringen. 90 Prozent der Läden sind jetzt bereits vergeben. Da der beliebte Adlershofer Wochenmarkt weiter bestehen bleiben wird, entsteht im Stadtzentrum eine ansprechende Geschäftskonzentration. Ab Januar 1996 werden die Abrißarbeiten der Kabelwerk-Hallen beginnen, und Ende des Jahres können die Adlershofer schon dort einkaufen.
Bauherr Jürgen Schulze erklärte gegenüber ND, daß es Prinzip seiner Gesellschaft ist, nicht auf grüner Wiese zu bauen, sondern moderne Handelseinrichtungen in Wohngebieten anzusiedeln und kundenfreundlich zu gestalten, besonders mit Blick auf Senioren und Kinder. Ein weiteres Projekt will die Gesellschaft in der Brunnenstraße in Mitte realisieren. Vom 8. bis 18. Januar wird in der alten Schule in der Dörpfeldstraße von 9 bis 18 Uhr die Dokumentation „Marktpassage“ den Adlershofern vorgestellt.
HELMUTBRÄUER
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.