Ein Bogen um das Bundesfilmarchiv

In der Nähe der ND-Wanderstrecke vom 19. September lagern viele Defa-Streifen

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.
Um das Bundesfilmarchiv macht die 72. ND-Leserwanderung am 19. September einen Bogen. Vom Start am S-Bahnhof Berlin-Wilhelmshagen (8 bis 11 Uhr) führen die kurze Strecke über 7 Kilometer und die lange über 14 Kilometer an der Schiene Richtung Erkner entlang. Nach einem Rechtsschwenk trifft der Weg auf die Fürstenwalder Allee, die es auf dem Weg zum Ziel am Restaurant »Neu-Helgoland« zu überqueren gilt. Das Bundesfilmarchiv steht nur einen Sprung entfernt von der Wanderstrecke. Hinter den Bäumen ist aber nichts von den Gebäuden zu erkennen. Trotzdem hier einige Worte zu der Institution. An der Fürstenwalder Allee befindet sich nur ein Standort. Die Bestände- eine Million Filmrollen, 456000 Fotos, 23000 Plakate und mehr als 30000 Sachbücher- lagern auch in Koblenz. Die Verwaltungsspitze sitzt am Fehrbelliner Platz in Berlin. Das Koblenzer Filmarchiv sammelte zunächst nur Dokumentarfilme, später dann Kopien von Streifen, die Preise bekamen bzw. mit Bundesmitteln gefördert wurden. Bis 1990 kamen so 60000 Titel zusammen. Bevor das Staatliche Filmarchiv der DDR von dem westdeutschen Archiv geschluckt wurde, hatte es 64000 Titel zusammen - darunter die umfassendste Sammlung von Defa-Streifen. Das Bundesfilmarchiv hat 111 Mitarbeiter. 43 davon arbeiten in Wilhelmshagen. Dort sind sie zum Beispiel damit beschäftigt, alte Filme zu restaurieren. Bis Mitte der 50er Jahre sind Filme auf Nitrozellulosebasis hergestellt worden. Dieses Filmmaterial ist extrem feuergefährlich. 75000 Rollen Nitrofilm müssen deshalb noch auf einen Sicherheitsfilm aus Azetatzellulose- oder Polyestermaterial umkopiert werden. Im vergangenen Jahr restaurierte das Archiv zum Beispiel 202 Meter Film von der 700-Jahr-Feier Berlins, die während der Nazizeit zelebriert wurde, außerdem Amateuraufnahmen des Schauspielers Heinz Rühmann und etliche Ausgaben der DDR-Kinowochenschau »Der Augenzeuge«.

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