Das Rennen um die Direktmandate

ND-Serie zur Landtagswahl / Heute: Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.
Bei der Landtagswahl am 19. September sind 44 Direktmandate zu vergeben. Um diese Sitze im Parlament kämpfen die Kandidaten der Parteien, aber auch Vertreter von Wählervereinigungen und Einzelbewerber. ND stellt in einer Serie Kandidaten vor.

Teltow-Fläming I (Städte Ludwigsfelde und Trebbin, Gemeinden Am Mellensee, Großbeeren und Nuthe-Urstromtal):
Klaus Bochow (SPD) kam in Rangsdorf zur Welt und wohnt dort. Er kandidiert aber nicht im Wahlkreis 25, zu dem Rangsdorf zählt, sondern im Wahlkreis 23, den er bereits 1999 gewann. Bochows Herausforderer ist Peter Dunkel (PDS), früher Gewerkschafter im VEB Automobilwerk Ludwigsfelde, heute Direktkandidat, der »konstruktive Oppositionspolitik« im Landtag im Visier hat.

Teltow-Fläming II (Amt Dahme, Städte Jüterbog und Luckenwalde, Gemeinden Niederer Fläming und Niedergörsdorf):
Im Wahlkreis 24 treffen für die drei großen Parteien drei Politiker aufeinander, die derzeit schon im Landtag sitzen: Bildungsminister Steffen Reiche (SPD), die Agrarexpertin Kornelia Wehlan (PDS) und Carola Hartfelder (CDU).

Teltow-Fläming III (Städte Baruth und Zossen, Gemeinden Blankenfelde-Mahlow und Rangsdorf):
Die Landtagsabgeordneten Christoph Schulze (SPD) und Peter Wagner (CDU) haben den Beruf gemeinsam. Beide sind Ärzte. Hartmut Rex (PDS) ist Diplom-Ingenieur und arbeitete für mehrere Baufirmen, bis er (heute 60) in dieser Branche als zu alt galt und sich 1999 als Autoglaser selbstständig machte.

Dahme-Spreewald I (Stadt Mittenwalde, Gemeinden Bestensee, Eichwalde, Schönefeld, Schulzendorf, Wildau, Zeuthen):
Die Gelben nominierten einen, der sich in die Reihen der Blaublütigen schlich. FDP-Kandidat ist Prinz Kretzulesco, Vorname: Ottomar Rodolphe Vlad Dracula. Eigentlich ist der Herr ein Konditor aus Westberlin, dem es gelang, sich in Bukarest vom letzten lebenden Nachfahren des legendären Grafen Dracula adoptieren zu lassen. »Prinz« und »Dracula«- ein prima Werbegag für Schloss Schenkendorf, das Kretzulesco kaufte und für den Tourismus ausbaute. Auch bei Kommunalwahlen konnte der Mann aus seinem eigentümlichen Namen Kapital schlagen. Zunächst Gemeindevertreter und Baumschutzbeauftragter, zog er schließlich 2003 in den Kreistag ein. Zu den Themen des Prinzen gehört folgerichtig »Verstärkte Torismusförderung«, aber auch gegen den Strom in der FDP »HartzIV - nicht mit mir!«
Von Tourismus versteht auch der Unternehmensberater Werner Koch (PDS) etwas. Schließlich leitet er im Kreistag nicht nur die PDS-Fraktion, sondern auch den Tourismus-Ausschuss. »Obwohl in Mecklenburg geboren, kein Sturkopf, sondern- wenns der Sache dient- kompromissfähig«, sagt Koch von sich. »Ich kann auch zuhören!«
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