Bodenwerder (ND). Der Preis für Zivilcourage von der Solbach-Freise-Stiftung für Zivilcourage wird in diesem Jahr an Pater Gregor Böckermann aus Frankfurt (Main) verliehen. Böckermann, der zu den Aktivisten der Initiative Ordensleute für den Frieden gehört und seit Jahren öffentlichkeitswirksame, scharfe Kritik an den Großbanken übt, habe sich bei der Annäherung von Islam und Christentum, vor allem aber mit seinem Eintreten für eine gerechte Weltwirtschaftsordnung und Zinspolitik verdient gemacht, heißt es in der Begründung.
Für seine Überzeugungen ging Böckermann bereits mehrfach ins Gefängnis. Erst in diesem Frühjahr verbüßte er eine mehrtägige Gefängnisstrafe, weil er sich geweigert hatte, 200 Mark Geldstrafe zu zahlen. Diese Strafe war ihm auferlegt worden, nachdem er bei einer Demonstration für den Schuldenerlass für die armen Länder während der Bonner G7-Gipfels 1999 die Bannmeile verletzt hatte. Böckermann sagte damals, er wolle mit der Zahlungsverweigerung darauf hinweisen, dass die deutsche Justiz nicht zwischen dem kleinen Unrecht der Bannmeilenverletzung und dem großen Unrecht des Hungertods von Kindern in Afrika unterscheiden könne.
Der Preis für Zivilcourage wird an Menschen verliehen, die sich in besonderer Weise für das Wohl der Allgemeinheit einsetzen und dabei erhebliche persönliche Nachteile nicht scheuen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören der Tiertransport-Gegner Hermann Focke, der Polizeikritiker Uwe Chrobok und der Kritische Bayer-Aktionär Axel Köhler-Schnura.
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