Anklageverlesung im Anhalter-Mordprozeß
7 Touristen nahe Sydney grausam getötet
Im Prozeß um die Ermordung von sieben Rucksack-Touristen in Australien hat die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit der Verlesung der Anklageschrift begonnen. Ivan Milat ist des siebenfachen Mordes und einer versuchten Entführung angeklagt. Er wird verdächtigt, drei junge Deutsche, zwei Australier und zwei Briten zwischen Dezember 1989 und April 1992 getötet und verscharrt zu haben.
Zu Beginn des Verfahrens am Montag hatte der 51jährige auf nicht schuldig plädiert. Bei den ermordeten deutschen Rucksack-Touristen handelt es sich um Simone Schmidl (20), Gabor Neugebauer (21) und Anja Habschied (20). Staats-
anwalt Mark Tedeschi erklärte, alle sieben Anhalter seien grausam ermordet worden. Beweise für direkte sexuelle Gewalt gebe es nicht. Alle Opfer wurden im Staatsforst Belangalo etwa 100 km südwestlich von Sydney gefunden.
Es könne sein, daß Milat kein Einzeltäter sei, sagte Tedeschi vor den zwölf Geschworenen. Die Staatsanwaltschaft könne nicht nachweisen, ob der Angeklagte allein oder mit einer oder sogar mehreren weiteren Personen gehandelt habe. Er werde aber in jedem Fall beweisen, daß Milat schuldig sei. Der Straßenbauarbeiter war 1994 angeklagt worden, nachdem die Polizei sein Haus durchsucht hatte. Reuter/ND
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