- Brandenburg
- Gesehen
Frauen nackt
Viel Mühe hat sich Nikolay Yanakiev mit seinen Bildunterschriften nicht gegeben. Fasi überall steht „Ohne Titel“, und das ist schon etwas dürftig. Im Foyer der URANIA ist die Ausstellung des bulgarischen Künstlers ausgebreitet. Es sind vordergründig Frauenakte, die der Künstler vorstellt. Vieles ist daran äußerlich erotisch, die Einblicke und Posen sind mehr auf Chic gemacht als lebendig empfunden.
Yanakiev ist ein Zeichner par excellence, und er hat eine koloristische Begabung. Was ihm nicht fehlt, ist Handwerk, aber Geschick ist ja bekanntlich noch keine Kunst. Das Schlimme ist die Art, der gezeichneten Form mit Farbe entgegenzuarbeiten, also das Bild in einem bunten Farbmosaik zu ertränken. Die leichte Transparenz und sublime Art der künstlerischen Mitteilung macht die Bilder nicht zu Werken der bulgarischen Kunst, sondern zu Vertretern der Eco-
Iß nfi Paris
Am meisten ist Yanakiev bei den Interieurs bulgarischer Kirchen bei sich selbst. Hier zählt nicht mehr vordergründig das potentielle Käuferinteresse, sondern das wirklich geistig und ästhetisch Erlebte. Der sonore Farbklang erinnert an die strenge Lithurgie der orthodoxen Kirche und den weihevollen Klang, der die Kirchen erfüllt. Genau der obwaltet auch in den Gemälden, die von einem weihevollen Glanz erfüllt sind.
Erstaunlicherweise sind die abstrakten Arbeiten noch am ehesten originell. Ihnen fehlt der Anspruch des Kommerzes. Sie wollen nicht verkauft, sondern gesehen werden. Das ist der Kunst bislang allemal besser bekommen.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!
In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!