Kümmel oder Kreuzkümmel
Richtiges Würzen macht Speisen bekömmlicher / Teil 2
Dill, Fenchel und Kümmel - sie alle gehören zur Familie der Doldengewächse, weisen einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen auf und wirken gegen Blähungen.
So verwendet man diese Gewürze schon lange bei der Zubereitung blähender Speisen wie es beispielsweise Hülsenfrüchte, Brot, Gurken oder Kohlgemüse sind. So wird Sauerkraut mit dem markant würzigen Kümmel gekocht, ebenso Kohlrouladen oder Weißkohleintopf. Kümmel, der nicht nur windtreibend, sondern auch gallebildend wirkt und deshalb fettreiche Speisen leichter verdaulich macht, sollte man nicht mit dem aromatischeren, leicht scharfen Kreuzkümmel verwechseln. Kreuzkümmel, der in Nordeuropa traditionell keine Bedeutung hat, wird manchmal als ägyptischer oder türkischer Kümmel bezeichnet. Umgekehrt wird in den Ländern, in denen der Kreuzkümmel viel und der Kümmel wenig bekannt ist, letzterer oft »Deutscher Kreuzkümmel« genannt. Kreuzkümmel, auch als Cumin bezeichnet, stammt wahrscheinlich aus dem Vorderen Orient und ist heute fast weltweit ein beliebtes Gewürz. Er mildert die blähende Wirkung von Hülsenfrüchten und macht Linsen, Bohnen, Erbsen & Co bekömmlicher. In Indien werden Linsen-Currys mit in Butter geröstetem Kreuzkümmel und Koriander aromatisiert. Gebratene »Falafel«-Bällchen aus Kichererbsenbrei - das Nationalgericht des Libanon - sind ohne Kreuzkümmel nicht denkbar. Rote Bohnen im »Chili con Carne« Mexikos werden ebenfalls mit Kreuzkümmel gewürzt. Im Mittelmeerraum schätzt man den nahe verwandten, etwas süßlich schmeckenden Fenchel: als fein zermahlene Samen oder als Gemüse, dessen verdickte Blattstrünke wie große Zwiebeln aussehen. So werden in Griechenland weiße Bohnen mit Fenchelgemüse und Tomaten gekocht. Fischgerichten oder eingelegten Gurken wird dort ein kleiner Fenchelzweig beigefügt, ähnlich wie hier zu Lande frischer Dill. Der Name Dill ist wahrscheinlich mit dem altnordischen Wort »dilla« verwandt, das so viel wie »beruhigen« oder »beschwichtigen« bedeutet. Auch Anis und Fenchel schreibt man eine beruhigende und nervenstärkende Wirkung zu. Heiße Milch mit Honig - gewürzt mit Anis - ist deshalb als Schlaftrunk sehr zu empfehlen. Kleinen Kindern gibt man zur Beruhigung Fencheltee. Darüber hinaus werden Anis, Fenchel oder Kümmel gegen zu geringe Milchsekretion stillender Mütter verwendet. Mit Anis werden Brot, Kuchen, Kekse, in kleinen Mengen auch Wurst oder Eintöpfe gewürzt. Hauptsächlich wird dieses Gewürz jedoch für die Herstellung von Schnäpsen und Likören wie dem griechischen Ouzo, dem türkischen Raki oder dem spanischer Anis del Mono verwendet. Für den Einsatz von Anis, Dill, Kümmel und Fenchel gilt generell: weniger ist oft mehr. Ein Hauch eines dieser aromatischen Gewürze verleiht Speisen etwas besonderes, zu sehr vorschmecken sollten sie aber nicht.
Anke Noll
Die erste Folge über die Kunst des Würzens lasen Sie in GESUND LEBEN Nr. 44 vom 21. September, der nächste Teil folgt in der kommenden Woche.So verwendet man diese Gewürze schon lange bei der Zubereitung blähender Speisen wie es beispielsweise Hülsenfrüchte, Brot, Gurken oder Kohlgemüse sind. So wird Sauerkraut mit dem markant würzigen Kümmel gekocht, ebenso Kohlrouladen oder Weißkohleintopf. Kümmel, der nicht nur windtreibend, sondern auch gallebildend wirkt und deshalb fettreiche Speisen leichter verdaulich macht, sollte man nicht mit dem aromatischeren, leicht scharfen Kreuzkümmel verwechseln. Kreuzkümmel, der in Nordeuropa traditionell keine Bedeutung hat, wird manchmal als ägyptischer oder türkischer Kümmel bezeichnet. Umgekehrt wird in den Ländern, in denen der Kreuzkümmel viel und der Kümmel wenig bekannt ist, letzterer oft »Deutscher Kreuzkümmel« genannt. Kreuzkümmel, auch als Cumin bezeichnet, stammt wahrscheinlich aus dem Vorderen Orient und ist heute fast weltweit ein beliebtes Gewürz. Er mildert die blähende Wirkung von Hülsenfrüchten und macht Linsen, Bohnen, Erbsen & Co bekömmlicher. In Indien werden Linsen-Currys mit in Butter geröstetem Kreuzkümmel und Koriander aromatisiert. Gebratene »Falafel«-Bällchen aus Kichererbsenbrei - das Nationalgericht des Libanon - sind ohne Kreuzkümmel nicht denkbar. Rote Bohnen im »Chili con Carne« Mexikos werden ebenfalls mit Kreuzkümmel gewürzt. Im Mittelmeerraum schätzt man den nahe verwandten, etwas süßlich schmeckenden Fenchel: als fein zermahlene Samen oder als Gemüse, dessen verdickte Blattstrünke wie große Zwiebeln aussehen. So werden in Griechenland weiße Bohnen mit Fenchelgemüse und Tomaten gekocht. Fischgerichten oder eingelegten Gurken wird dort ein kleiner Fenchelzweig beigefügt, ähnlich wie hier zu Lande frischer Dill. Der Name Dill ist wahrscheinlich mit dem altnordischen Wort »dilla« verwandt, das so viel wie »beruhigen« oder »beschwichtigen« bedeutet. Auch Anis und Fenchel schreibt man eine beruhigende und nervenstärkende Wirkung zu. Heiße Milch mit Honig - gewürzt mit Anis - ist deshalb als Schlaftrunk sehr zu empfehlen. Kleinen Kindern gibt man zur Beruhigung Fencheltee. Darüber hinaus werden Anis, Fenchel oder Kümmel gegen zu geringe Milchsekretion stillender Mütter verwendet. Mit Anis werden Brot, Kuchen, Kekse, in kleinen Mengen auch Wurst oder Eintöpfe gewürzt. Hauptsächlich wird dieses Gewürz jedoch für die Herstellung von Schnäpsen und Likören wie dem griechischen Ouzo, dem türkischen Raki oder dem spanischer Anis del Mono verwendet. Für den Einsatz von Anis, Dill, Kümmel und Fenchel gilt generell: weniger ist oft mehr. Ein Hauch eines dieser aromatischen Gewürze verleiht Speisen etwas besonderes, zu sehr vorschmecken sollten sie aber nicht.Anke Noll
Die erste Folge über die Kunst des Würzens lasen Sie in GESUND LEBEN Nr. 44 vom 21. September, der nächste Teil folgt in der kommenden Woche.Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
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