- Politik
- Ein Österreicher in der DDR - Eduard Winter (1896-1982)
»Weil ich Humanist bin, bin ich Kommunist«
Er war bereits über Fünfzig, als er sich 1947 zur Übersiedlung von Österreich in die sowjetische Besatzungszone entschloß, hatte einen für strenggläubige und scheinheilig moralisierende Zeitgenossen sehr widersprüchlichen Lebensweg hinter sich - der ehemalige Theologe und dann als Historiker wirkende Eduard Winter, geboren vor 100 Jahren, in Grottau (Böhmen). In einem unveröffentlichten Manuskript (»Wie ich die Zweite Republik Österreich erlebte«) schreibt er über seine Übersiedlung von Wien an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, von der er für das neuerrichtete Ordinariat für osteuropäische Geschichte vorgeschlagen worden war-
»Ein neues sozialistisches Weltbild tat sich mir nun in Wirklichkeit voll auf, das ich, durch den Meister meines Denkens Bolzano angeregt, bisher doch nur geahnt hatte. Ich hatte wieder festen Boden unter den Füßen und war dem Los, das mir die klerikalen >Maßgebenden< in Österreich bereiten wol...
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